Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts INSA im Auftrag von BILD wünscht sich die Mehrheit der Deutschen eine Beendigung der Ampel-Koalition (Bild: 05.04.23).
INSA-Umfrage: 55 Prozent der Befragten lehnen Fortführung der Ampel-Koalition ab
Gemäß einer Umfrage von INSA lehnen 55 Prozent der Befragten die Fortführung der derzeitigen Ampel-Koalition, die aus SPD, Grünen und FDP besteht, auf Bundesebene ab. Lediglich 30 Prozent der Befragten wünschen sich eine Fortsetzung der Ampel-Regierung. Auffällig ist, dass nur die Wähler der Ampel-Parteien selbst mehrheitlich den Wunsch äußern, dass die Bundesregierung weiterhin regiert. Besonders interessant ist, dass FDP-Anhänger am wenigsten häufig diesen Wunsch äußern.
Tatsächlich zeigen die Umfrageergebnisse, dass nur 51 Prozent der FDP-Anhänger den Wunsch nach Fortsetzung der Ampel-Koalition äußern, während es bei der SPD 61,5 Prozent und bei den Grünen sogar 65,3 Prozent sind. Es scheint also, dass Grünen-Anhänger am zufriedensten mit der aktuellen Ampel-Regierung sind. Es ist auch wenig überraschend, dass Wähler der Oppositionsparteien wie Die Linke (56 Prozent), CDU/CSU (73 Prozent) und AfD (83 Prozent) mehrheitlich einen Wechsel der Bundesregierung wünschen.
AfD erreicht Rekordwert von 16 Prozent, Grüne hinter AfD
Es ist deutlich erkennbar, dass die selbsternannte „Fortschrittskoalition“ aus SPD, Grünen und FDP derzeit keine Mehrheit mehr erlangen würde. Laut der jüngsten INSA-Sonntagsfrage für BILD haben alle drei Parteien jeweils 0,5 Prozentpunkte verloren. Besonders bemerkenswert ist, dass die Grünen mit 15,5 Prozent sogar hinter die AfD gefallen sind.
Die AfD verzeichnet hingegen eine Rekord-Zustimmung und erreicht mit 16 Prozent den höchsten Wert seit Beginn der Umfrage. Die SPD als Kanzlerpartei liegt lediglich noch mit 20 Prozent vor der AfD und ihr Vorsprung auf die Rechtspopulisten ist deutlich geschrumpft. Dies ist im Vergleich zum Wahlabend 2021, als die SPD noch mit mehr als 15 Prozentpunkten vor der AfD lag, ein signifikanter Rückgang.
Meinungsforscher und Politikwissenschaftler kritisieren Ampel-Koalition
Hermann Binkert, Meinungsforscher von INSA, äußerte gegenüber BILD: „Die Ampel-Koalition hat derzeit die Mehrheit der Deutschen gegen sich. Egal ob es um Heizungs-Debatten, Migrations- oder Verkehrspolitik geht, die Ampel-Koalition scheint nicht die Interessen der Bevölkerung zu vertreten.“
Auch Heinrich Oberreuter, Politikwissenschaftler, äußerte gegenüber BILD: „Viele Deutsche sind verunsichert angesichts der chaotischen Migration, steigender Kriminalität und wirtschaftlicher Ungewissheit. Sie fürchten um ihren Wohlstand, gewohnte Stabilität und kulturelle Identität. Die Bundesregierung liefert hier keine zufriedenstellenden Antworten und die Koalitionspartner streiten sich. Viele Menschen glauben nicht mehr daran, dass eine streitende Ampel-Koalition Lösungen produzieren kann.“
Heinrich Oberreuter betont, dass die etablierte Politik insgesamt ein schlechtes Bild abgibt und die Deutschen in die Arme von Populisten treibt. Dabei gibt auch die Union nicht den gewünschten Halt, da sie sich noch immer in einer Findungsphase befindet. Oberreuter warnt davor, dass die AfD von dieser Verunsicherung profitiert und mit einfachen Antworten scheinbare Problemlösungen präsentiert. Viele Wähler wenden sich aus Protest der AfD zu, ohne die zunehmende Radikalisierung der Partei zu erkennen.
Skepsis über Fortbestand der Ampel-Koalition bei deutschen Wählern
Es scheint, dass viele Deutsche nicht ausschließen, dass es aufgrund von inneren Konflikten innerhalb der Ampel-Koalition zu einem vorzeitigen Ende kommen könnte. Auf die Frage, ob sie erwarten, dass die Ampel-Regierung im Bund bis zum Ende der Legislaturperiode 2025 im Amt bleibt, antworteten 41 Prozent der Befragten mit Ja, während genau so viele Nein sagten. Interessanterweise sind es erneut die Anhänger der FDP, bei denen die Skepsis am größten ist, da 33 Prozent von ihnen mit einem vorzeitigen Ampel-Aus rechnen.