McKinsey warnt – schneller Ausbau der Solarenergie lässt Strompreise weiter steigen

Deutschland hat in jüngster Zeit seine ehrgeizigen Ziele bezüglich des Ausbaus bei Photovoltaik übertroffen. Doch der schnelle Ausbau bringt rapide ansteigenden Kosten für den Netzausbau mit sich. Eine jüngste Studie der renommierten Unternehmensberatung McKinsey empfiehlt, den Ausbau der Solarenergie bis zum Jahr 2035 um beachtliche 53 Prozent zu drosseln. Dieser Vorschlag gründet sich auf die steigenden Aufwendungen für den Netzausbau, bedingt durch die zügige Expansion der PV-Anlagen. Die Folgen könnten beträchtliche Kostensteigerungen für die Strompreise nach sich ziehen (handelsblatt: 04.03.24).


McKinsey- Studie: Strompreisanstieg durch Netzkosten – Die Debatte um die Zukunft der erneuerbaren Energien

Die erhöhten Netzkosten bedeuten letztendlich einen Anstieg der Strompreise für Verbraucher, was die Akzeptanz für erneuerbare Energien und damit einhergehende Technologien wie Elektroautos und Wärmepumpen schmälert. In diesem Kontext äußerte sich Leonhard Birnbaum von Eon kürzlich, indem er betonte, dass die Bundesregierung ernsthaft in Erwägung ziehen sollte, den Ausbau erneuerbarer Energien regional zu steuern.

McKinsey- Studie: Strompreisanstieg durch Netzkosten - Debatte um Begrenzung des Solarenergieausbaus entbrannt
McKinsey- Studie: Strompreisanstieg durch Netzkosten – Debatte um Begrenzung des Solarenergieausbaus entbrannt

Die Frage, ob eine temporäre Begrenzung des PV-Ausbaus angebracht ist, wird derzeit intensiv diskutiert. Obwohl der Leiter der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, zu Beginn des Jahres die großen Fortschritte im Solarbereich gelobt hat, warnt McKinsey vor einer ungebremsten Expansion.

PV-Anlagen produzieren zwar kostengünstigen Strom, jedoch geht ein erheblicher Kostenanstieg für den Netzausbau damit einher. McKinsey schätzt, dass bis zum Jahr 2035 für den Netzausbau allein zwischen 370 und 410 Milliarden Euro erforderlich sind. Diese Kosten werden letztlich auf die Verbraucher umgelegt, was zu steigenden Strompreisen führt.

Experten diskutieren, inwiefern der Netzausbau den steigenden Strombedarf decken kann. Philipp Godron von Agora Energiewende betont dabei, dass nicht nur erneuerbare Energien, sondern auch Elektroautos und Wärmepumpen einen zunehmenden Strombedarf haben.


Die Rolle des Netzausbaus für erneuerbare Energien und Elektromobilität

Deutschland könnte theoretisch an sonnenreichen Tagen bereits den gesamten Strombedarf durch Solarstrom decken. Allerdings stellt die Energieversorgung an sonnenarmen Tagen und in der Nacht eine Herausforderung dar. Ein Überschuss an Solarenergie erfordert daher kostspielige Speicherlösungen.

McKinsey schlägt vor, die Anzahl der geplanten Gaskraftwerke deutlich zu erhöhen, um die Stromversorgung sicherzustellen. Diese Maßnahme könnte nicht nur die Kosten senken, sondern auch die Abhängigkeit von wechselhaften Wetterbedingungen reduzieren.

Statt den PV-Ausbau zu reduzieren, schlägt die Bundesnetzagentur vor, ihn effektiver zu gestalten. Neue Solaranlagen könnten vor allem in Regionen mit bereits gut ausgebautem Stromnetz errichtet werden.

Die Frage nach dem weiteren Ausbau von Solaranlagen bleibt vielschichtig und komplex. Sie erfordert eine ausgewogene Betrachtung, die die Energiewende vorantreibt, jedoch gleichzeitig die Kosten im Blick behält.

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