Maschmeyers Regierungskritik – warum politische Blockaden Deutschlands Wirtschaft lähmen

Maschmeyers Regierungskritik fällt ungewöhnlich scharf aus, denn Carsten Maschmeyer gilt als einer der bekanntesten Investoren Deutschlands und als langjähriger Juror der Gründersendung „Die Höhle der Löwen“. Im ntv-Podcast „So techt Deutschland“ äußert sich der Unternehmer klar zur deutschen Wirtschaft, zur Bundesregierung, zu Investoren und zum Gründergeist. Aus seiner Sicht fehlt es an Führung und Verlässlichkeit, obwohl Kapital, Wissen und Ideen vorhanden sind. Deshalb nimmt die Unsicherheit zu, während wertvolle Zeit verloren geht.


Maschmeyers Regierungskritik zielt auf politische Handlungsunfähigkeit

Maschmeyer beschreibt die aktuelle politische Lage als festgefahren, weil Entscheidungen verschleppt werden und Reformen ausbleiben. Gerade für Investoren ist das problematisch, denn ohne klare Richtung lassen sich langfristige Projekte kaum planen. Maschmeyers Regierungskritik richtet sich daher nicht gegen einzelne Gesetze, sondern gegen mangelnde Durchsetzungskraft. Sein Satz bringt diese Einschätzung auf den Punkt: „Wir haben keine Regierung, wir haben eine Blockierung“. Damit macht er deutlich, wie tief sein Vertrauensverlust gegenüber der politischen Führung reicht.

Maschmeyers Regierungskritik erklärt politische Blockaden. „Wir haben keine Regierung, wir haben eine Blockierung“
Bild: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Diese Einschätzung deckt sich mit aktuellen Wirtschaftsdaten. Führende Institute wie das Ifo-Institut und das Institut für Weltwirtschaft haben ihre Prognosen für die deutsche Wirtschaft erneut gesenkt. Für Maschmeyer kommt das nicht überraschend, sondern bestätigt seine Analyse. Seit Jahren fehle Wachstum, während andere Länder schneller reagieren. Deshalb spricht er von „sehr schlechten Karten“ für die politische Führung, solange grundlegende Reformen ausbleiben.

Bundesregierung verliert Vertrauen bei Investoren

Ein zentraler Punkt von Maschmeyers Regierungskritik betrifft die Arbeit der Bundesregierung. Zwar sei Stabilität angekündigt worden, doch stattdessen dominierten Koalitionskonflikte. Maschmeyer sieht insbesondere bei der SPD eine Blockade wirtschaftlich notwendiger Entscheidungen. Diese Konflikte kosten Zeit, während Investoren Klarheit benötigen. Ohne verlässliche Rahmenbedingungen werde Kapital zurückgehalten oder gezielt in andere Märkte gelenkt.

Gleichzeitig geraten große Unternehmen in den Fokus seiner Analyse. Maschmeyer kritisiert, dass viele Konzerne Innovationen verschlafen haben. Zugleich sei die Bürokratie massiv gewachsen. Vorgaben aus Brüssel würden in Deutschland besonders streng umgesetzt, während Unternehmen zusätzliche interne Regeln schaffen. Aus Angst vor Fehlern entstehe Überregulierung, die Prozesse verlangsamt. So verlieren Firmen an Wettbewerbsfähigkeit, obwohl Geschwindigkeit über Erfolg entscheidet.


Gründergeist als Hoffnungsträger für den Standort

Trotz der deutlichen Kritik bleibt Maschmeyer nicht im Pessimismus stecken. Besonders junge Gründer geben ihm Zuversicht, weil sie anders denken und handeln. „Die jungen Menschen, die mit Willenskraft, mit Ideenreichtum, mit revolutionärem Denken 24/7 arbeiten, die machen mich optimistisch“, sagt er. Dieser Gründergeist steht für ihn im klaren Gegensatz zur politischen Trägheit und zeigt, welches Potenzial im Land vorhanden ist.

Maschmeyer erwartet keinen klassischen industriellen Aufschwung, sondern spezialisierte Erfolge. Deutschland könne künftig mit technologischen Nischen überzeugen. Kleine, fokussierte Unternehmen hätten die Chance, weltweit führend zu werden. Er spricht von neuen Hidden Champions, die an die frühere Stärke des Mittelstands anknüpfen. Gerade für Investoren seien solche Modelle attraktiv, weil sie Wachstum und Innovationskraft verbinden.

Menschen zählen mehr als Geschäftsmodelle

Ein Kern von Maschmeyers Investmentstrategie bleibt der Mensch. Er betont, dass er nicht primär in Konzepte investiert, sondern in Persönlichkeiten. „Wir kaufen uns eigentlich in Gründer ein und nicht Geschäftsmodelle. Gute Gründer machen große Innovationen“, erklärt er. Diese Haltung prägt auch sein Engagement bei „Die Höhle der Löwen“, denn dort sucht er gezielt nach Charakteren mit Ausdauer und Lernfähigkeit.

Maschmeyers Regierungskritik endet deshalb nicht in Resignation, sondern in einem klaren Appell. Politik müsse wieder ermöglichen statt blockieren, Unternehmen müssten mutiger werden und Bürokratie abbauen. Gleichzeitig zeigt der Blick auf Gründer, dass Deutschland über enormes Potenzial verfügt. Wenn die Rahmenbedingungen stimmen, kann aus Unternehmergeist wieder nachhaltiges Wachstum entstehen.

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