Im Kohlekraftwerk in Neckarau sollen ab Januar insgesamt vier Blöcke laufen, um wertvolles Erdgas zu sparen. Der seit Mai 2020 auf Anordnung der Bundesnetzagentur in Reserve schlummernde Block soll ab Januar wieder ans Netz zurückkehren. Dies hat der Betreiber des Großkraftwerks Mannheim (GKM) angekündigt (Mannheim24: 23.12.22).
Steinkohlekraftwerk aus der Reserve soll bis März 2024 Strom produzieren
Das Kohlekraftwerk Neckarau will ab Januar 2023 den Block 7 wieder ans Netz zurückbringen. Die Rückkehr des Kohlekraftwerks ans Netz soll dabei helfen, Erdgas in der aktuellen Energiekrise einzusparen. Dazu soll der Block 7 bis Ende März 2024 zur Verfügung stehen. Insgesamt werden im Kraftwerk dann vier Blöcke laufen, die mit Steinkohle betrieben werden.
Der Block 7 des Kohlekraftwerks Neckarau darf wegen seiner aktuellen Funktion als Netzreserve eigentlich nur dann genutzt werden, wenn dies notwendig ist, um die Stabilität und Sicherheit des Stromnetzes zu gewährleisten. Der Betreiber des Kraftwerks sieht jetzt eine solche Situation als gegeben an. Ursprünglich hatte das Unternehmen vor, das Kraftwerk vollständig zu schließen.
Die Grosskraftwerk Mannheim AG betreibt ein Steinkohlekraftwerk in Mannheim, das Strom für rund 2,5 Millionen Menschen, Gewerbe und Industrie sowie Fernwärme für rund 120.000 Haushalte produziert. Das Kraftwerk ist auch ein wichtiger Lieferant von Einphasenbahnstrom für die DB Energie GmbH. Die Werkleistung beträgt 1958 MW und die installierte Fernwärmeleistung rund 1500 MW. 310 MW der Nettoleistung stehen für die Produktion von Einphasenbahnstrom für die DB Energie GmbH zur Verfügung. Das GKM ist ein Gemeinschaftskraftwerk der RWE Generation, der EnBW Energie Baden-Württemberg und der MVV RHE GmbH, die Drehstrom und Fernwärme auf Selbstkostenbasis übernehmen.
Mannheimer Steinkohlekraftwerk kann eine Million Haushalte mit Strom versorgen
Der Block 7 des Großkraftwerks Mannheim kann Strom für bis zu einer Million Haushalte liefern. Die Nutzung wird durch das Gesetz der Bundesregierung für Ersatzkraftwerke ermöglicht. Mit dieser Maßnahme trägt das Unternehmen zur Einsparung von Gas bei der Stromerzeugung bei und sichert damit die Versorgung von Menschen und Industrie in Zeiten von Gasmangel, sagt der kaufmännische Vorstand Holger Becker.
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