LNG-Terminal Mukran – Eine milliardenschwere Fehlinvestition?

Das staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt in Vorpommern hat den kommerziellen Betrieb des LNG-Terminals auf Rügen genehmigt. Doch es ist unklar, ob in Mukran tatsächlich Tanker anlegen. Seit Frühjahr hat die Deutsche Regas eine Genehmigung für den Probebetrieb. Seitdem wurde jedoch nur zweimal Gas ins Netz eingespeist, zuletzt am 23. Mai. Ab dem 5. August könnte das Unternehmen in den Regelbetrieb übergehen, da laut Umweltministerium die geforderten Auflagen weitgehend erfüllt sind. Angesichts der geringen Nachfrage nach LNG und gescheiterten Auktionen wächst jedoch die Sorge, dass das Projekt eine teure Fehlinvestition sein könnte (ndr: 02.08.24).


Geheimoperation LNG-Terminal: Verwirrung um Regelbetrieb von Deutsche Regas

Die Deutsche Regas hat den Regelbetrieb angemeldet, will dies aber offenbar nicht öffentlich machen. Auf Anfrage des NDR teilte das Unternehmen mit, dass man den Regelbetrieb nicht angezeigt habe. Im Umweltministerium zeigt man sich darüber erstaunt, da die Anzeige der Deutschen Regas seit dem 21. Juli vorliegt, wie eine Ministeriumssprecherin erklärte.

Betriebsgenehmigung für LNG-Terminal auf Rügen erteilt, aber keine Schiffe legen an – Projekt droht zur Fehlinvestition zu werden

Sinkende Nachfrage: Steht das LNG-Terminal Mukran vor dem Aus?

Kritiker vermuten, dass die Zurückhaltung der Deutschen Regas auf die geringe Nachfrage nach LNG in Mukran zurückzuführen ist. Die Nachfrage nach Flüssigerdgas ist deutschlandweit gering. Laut Bundesnetzagentur sind die Gasspeicher aktuell zu 89 Prozent gefüllt, die Versorgungssicherheit ist gewährleistet. Eine Auktion der Deutschen Regas für Kapazitätsbuchungen für die nächsten drei Jahre scheiterte Anfang Juli offiziell wegen technischer Probleme. Das Unternehmen teilte dies auf seiner Website mit.

Expertenwarnung: Das LNG-Terminal Mukran wird zu einer teuren Fehlinvestition

Constantin Zerger von der Deutschen Umwelthilfe (DUH) äußerte sich kritisch: „Es gibt große Überkapazitäten an der Nordsee, und damit droht das Projekt auf Rügen zu einem wirtschaftlichen Rohrkrepierer zu werden.“ Eine Versteigerung der Kapazitäten wurde abgebrochen, und laut zugänglicher Daten sind keine Kapazitäten in großem Umfang für die Zukunft gebucht. Dies wirft die Frage auf, ob das Projekt wirtschaftlich überlebensfähig ist. Angesichts der aktuellen Marktlage und der vorhandenen Überkapazitäten erscheint die Investition in Mukran zunehmend fragwürdig.

Wenige Gaslieferungen und leere Tanks

In Mukran könnten jährlich 13,5 Milliarden Kubikmeter Gas ins Netz eingespeist werden, was bis zu 110 Schiffsanläufe erfordert. Auch im Probebetrieb hätte das Terminal LNG in größerem Umfang regasifizieren können. Der letzte LNG-Tanker aus den USA legte jedoch am 23. Mai an. Das Regasifizierungsschiff „Neptune“, das Anfang Juli nach Rügen verlegt wurde, kam mit leeren Tanks.


Geheimhaltung über Kunden und Anlandungen

Die Deutsche Regas äußert sich bedeckt über Kunden und geplante Anlandungen. Das Unternehmen teilte mit, dass man sowohl langfristige als auch kurzfristige Verträge mit Kunden habe. Weitere Details wurden jedoch nicht bekannt gegeben.

Wirtschaftliche und ökologische Bedenken

Die Investition in das LNG-Terminal Mukran wird zunehmend kritisch gesehen. Nicht nur ist die Nachfrage nach LNG gering, auch ökologische Bedenken stehen im Raum. Die Klimaschädlichkeit von LNG und die mögliche Belastung der Umwelt durch den Schiffsverkehr lassen Zweifel an der Notwendigkeit des Terminals aufkommen. Die Deutsche Regas steht unter Druck, wirtschaftlich tragfähige Lösungen zu präsentieren. Die kommenden Monate werden zeigen, ob das Terminal in Mukran eine Zukunft hat oder es eine teure Fehlinvestition bleibt.

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