Ob Öl, Gas oder Strom, die Heizkosten steigen und steigen. Dazu kommt auch die Angst, dass im Winter kein Gas mehr zur Verfügung steht. Die Bürger des Landes sorgen sich und schauen sich nach alternativen Möglichkeiten zum Heizen um. Der Verkauf von Kamin- und Holzöfen ist bereits sprunghaft angestiegen (Blackout-News: 10.07.22). Jetzt gibt es erste Lieferengpässe bei Brennholz.
Viele Brennholzhändler nehmen keine Neukunden mehr an
Mit der Energiekrise sind Einzelraumfeuerstätten, wie die Kamin- und Holzöfen im Fachjargon bezeichnet werden, heiß begehrt. Käufer halten Holz zum Heizen für eine preisgünstige und zuverlässige Alternative zu Gas, Öl und Strom. Laut dem Verband für Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. (HKI), ist alleine der Verkauf von Kaminöfen im Corona Jahr 2021 um mehr als 14 Prozent gestiegen. Viele Betriebe können aufgrund der hohen Nachfrage keine Aufträge mehr annehmen. Einige Brennholzhändler beliefern deshalb nur noch Stammkunden und nehmen keine Neukunden mehr an. „Brennholz zählt zu den regenerativen Energien, ist regional verfügbar und macht unabhängig von importierten Energien wie Erdgas und Öl sowie geopolitischen Ereignissen. Gerade heute ist das für viele Bürger der Rettungsanker und das Backup in der Wärmeversorgung““, sagt Thomas Schnabel vom Industrieverband Haus-, Heiz- und Küchentechnik e.V. (MDR: 24.07.22).
Die neue Holzeinschlagssaison beginnt erst wieder Ende November
Doch nicht nur beim Handel mit den Öfen, sondern auch im Handel mit dem dazugehörigen Brennholz herrscht Hochkonjunktur. Die Nachfrage ist mittlerweile um mehr als das Dreifache gestiegen. Dabei ist Buchenholz so gut wie komplett ausverkauft. Und Nachschub aus heimischen Wäldern wird es so schnell nicht geben, denn die neue Holzeinschlagssaison beginnt erst wieder Ende November dieses Jahres. Der zertifizierte Brennholzhändler Christian Laub beliefert Kunden in Thüringen und Sachsen. „Wir haben unseren Online-Shop jetzt erst einmal geschlossen, weil wir für die nächsten drei Monate ausgebucht sind“, kommentiert Laub die aktuelle Situation. Alles, was er noch auf Lager hat, ist bereits verkauft. Kurzfristig ist nicht mit Nachschub zu rechnen.
Lieferengpässe bei Brennholz – Preise steigen kräftig
Durch die hohe Nachfrage steigt auch der Preis für Brennholz stetig an. „In den letzten Jahren wurde viel gefeilscht. Es ging nur die Frage: Können Sie nicht noch was am Preis machen? Das fragt jetzt keiner mehr. Die Kunden wollen nur noch wissen, ob wir liefern können. Es ist so, dass wir ordentlich davon leben können. Aber es können auch wieder andere Zeiten kommen“, sagt Laub dazu.
Die Erzeugerpreise bei Brennholz sind laut dem Statistischen Bundesamt um über 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Grundlage sind Daten, die von den Staatsforsten übermittelt werden. Allerdings haben die die Förster bereits angekündigt, dass Brennholz noch teurer werden wird. In Berlin und Hamburg verlangen Händler bereits bis zu 190 Euro für einen Schüttraummeter, das ist fast der doppelte Preis wie vor einem Jahr.
Beim Brennholzpreis gibt es allerdings große regionale Unterschiede. So ist Holz auf dem Land deutlich billiger als im Im Speckgürtel großer Städte.
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