Ladeverlust – warum Ihr E-Auto beim Laden nicht so grün ist, wie Sie denken

E-Autos sind in aller Munde und gelten als die umweltfreundliche Alternative zu herkömmlichen Verbrennungsmotoren. Doch bei genauerem Hinsehen trübt sich das Bild etwas ein. Ein entscheidendes Problem ist das ineffiziente Aufladen der Batterien. Überraschenderweise gelangen nur 80 % des verwendeten Wechselstroms wirklich in die Batterie des Fahrzeugs (Chip: 06.09.23). Die restlichen 20 % gehen als Ladeverluste in Form von Wärme verloren. Und das sind nur die Verluste von der Ladestation bis zur Batterie. Die Verluste bei der Stromerzeugung bis zur Ladestation sind darin noch gar nicht berücksichtigt. In einer Zeit, in der Effizienz und Ressourcenschonung so wichtig sind, erscheint dies als ein schwerwiegender Mangel.


Ladeverluste – der verborgene Flaschenhals der E-Mobilität: Warum Ihr E-Auto mehr Strom verschwendet, als Sie denken

Die Hauptursache für diese Energieverschwendung liegt in der Umwandlung von Wechsel- in Gleichstrom, die in jedem E-Auto stattfindet. Diese Umwandlungsprozesse sind, je nach dem im Auto verbauten System, nur zwischen 75 und 95 % effizient. Und das ist noch nicht alles: zusätzliche Verluste entstehen durch die Ladekabel und Stecker.

Ladeverluste - der verborgene Flaschenhals der E-Mobilität: Warum Ihr E-Auto mehr Strom verschwendet, als Sie denken
Ladeverluste – der verborgene Flaschenhals der E-Mobilität: Warum Ihr E-Auto mehr Strom verschwendet, als Sie denken
Bild: Cambio, CC BY-SA 4.0, via Wikimedia Commons

Praxis-Elektroauto.de hat das Ladeverhalten verschiedener Modelle analysiert und einige besorgniserregende Zahlen gefunden. Beim Tesla Model 3 geht beispielsweise fast ein Viertel der Ladeenergie verloren. Der MINI Cooper SE und der Polestar 2 78 kWh AWD sind nicht viel besser. Und bei den Renault-Modellen sind die Zahlen regelrecht alarmierend: Der Renault ZOE Z.E. 50 E-TECH verliert 31,1 % und der Renault Twingo ZE sogar 38,2 % seiner Ladeenergie.


Die dunkle Seite der E-Autos: Wie ineffizientes Laden Ihre grünen Ambitionen sabotiert

Natürlich gibt es Ratschläge, wie man das Aufladen etwas effizienter gestalten kann, z. B. den im Auto eingebauten Lader optimal zu nutzen oder ein kurzes und dickes Ladekabel zu verwenden. Beim Schnellladen mit Gleichstrom können die Verluste durch die Umwandlung vermieden werden, aber auch hier entstehen durch die erhöhte Wärmeentwicklung beträchtliche Verluste von bis zu 10 %.

Es wird klar: Während E-Autos in vielen Aspekten eine vielversprechende Technologie darstellen, sind sie nicht das Allheilmittel, als welches sie die Politik sie oft präsentiert. Die Energieeffizienz beim Laden muss dringend verbessert werden. Wenn wir wirklich eine nachhaltige Verkehrswende anstreben, dann dürfen solche Schwachpunkte nicht ignoriert werden. Es ist an der Zeit, dass Hersteller und Verbraucher gleichermaßen diese Probleme erkennen und an einer Lösung arbeiten.

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