Die gestrichene Förderung für E-Autos, ein Rückgang bei Neuzulassungen und pessimistische Verkaufsprognosen für 2024 zeigen, dass die Elektroautobranche vor Problemen steht. Unternehmen wie Hertz reduzieren ihre E-Flotten drastisch, und Sixt hat angekündigt, keine Teslas mehr zu kaufen. Gründe hierfür sind neben geringer Nachfrage und hohen Reparaturkosten auch die hohen Wertverluste von E-Autos. (Handelsblatt, 12.03.2024)
Wertverluste von Elektroautos
Eine Untersuchung der Beratungsfirma Berylls hat ergeben, dass E-Autos nach drei Jahren durchschnittlich 57 Prozent ihres Wertes verlieren. Dieser Wertverlust ist um zwölf Prozent höher als bei vergleichbaren Benzinern. Die Differenz übersteigt sogar die staatliche Förderung, die ursprünglich gezahlt wurde. Experten berechnen einen Gesamtwertverlust von 2,99 Milliarden Euro für das Jahr 2023, was die ausgezahlte BAFA-Förderung von rund 2,4 Milliarden Euro übertrifft.
Einflussfaktoren auf den Gebrauchtwagenmarkt
Der Markt für gebrauchte E-Autos steht unter Druck. Neue Modelle mit besserer Reichweite und günstigeren Preisen drängen auf den Markt. Zudem sind viele gebrauchte E-Autos teure SUVs, die weniger attraktiv für die breite Masse sind. Preisnachlässe und Rabatte bei Neuwagen verschärfen die Situation weiter.
Marktsituation und Zukunftsaussichten
Christopher Ley von Berylls Strategy Advisors beobachtet eine zurückhaltende Haltung bei Käufern. Trotz Preisnachlässen stagnieren oder sinken die Neuzulassungen. Die Beratungsfirma empfiehlt den Autobauern, ihre Vertriebsmodelle zu überdenken und sich mehr auf den Verkauf gebrauchter Fahrzeuge zu konzentrieren.
Verbrenner-Aus und die Reaktion der Autoindustrie
Während Mercedes seine Elektroautoziele zurückfährt, bleibt Audi bei seinem Plan, ab 2033 keine Verbrenner mehr zu produzieren. Audi-Chef Gernot Döllner bekräftigt, dass die Zukunft der Autos elektrisch ist.
Lesen Sie auch:
- Elektroautos im Gebrauchtwagenmarkt: Wertverluste beeinflussen die Akzeptanz
- Heizungsgesetz löst Immobilienkrise in Ostdeutschland aus
- Elektromobilität: Steigende Kosten und sinkende Förderungen sorgen für geringeres Interesse
- 7800 Stellen in Energiebranche gestrichen