Der Anstieg der Kraftstoffpreise hat im März einen neuen Rekord in der deutschen Geschichte erreicht. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts, mussten die Verbraucher an den Zapfsäulen im Durchschnitt 41,9 Prozent mehr für Benzin und sogar 62,6 Prozent mehr für Diesel bezahlen als ein Jahr zuvor.
Kraftstoffpreise – Preisanstieg höher als in den beiden Ölkrisen
Diesel und Benzin haben sich mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine extrem stark verteuert. Starke Preisanstiege für Kraftstoffe gab es schon in der Vergangenheit, und zwar in den Ölkrisen 1974 und 1980, sowie der Wirtschaftskrise 2008/2009. »Allerdings war der Anstieg der Verbraucherpreise für Kraftstoffe im Vorjahresvergleich in keiner dieser Krisen höher als im März 2022«, lautet es in der Zusammenfassung des Statistischen Bundesamtes.
So verteuerten sich die Kraftstoffpreise in der ersten Ölkrise 1974 innerhalb eines Jahres im Maximum „nur“um 32 Prozent. IIn der zweiten Ölkrise 1980 fiel der Anstieg mit 28 Prozent sogar noch etwas geringer aus. Während der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 kam es lediglich zu starken Schwankungen bei den Kraftstoffpreisen. Dies führte allerdings nicht zu einer länger andauernden Preiserhöhung.
Gaspreis auf Allzeithoch
Noch stärker als die Kraftstoffpreise stieg der Gaspreis. Bei den früheren Krisen stieg der Gaspreis jeweils mit einer gewissen Verzögerung. Aber keine der früheren Krisen trieb den Gaspreis auf die Rekordhöhe wie im Februar dieses Jahres. Der Anstieg betrug satte 256 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit lag der Gaspreis im Februar auf einem neuen Allzeithoch.
Erzeugerpreis um über 30 Prozent gestiegen
Die drastisch gestiegenen Energiepreise ziehen auch die Erzeugerpreise nach oben. Die Preise für gewerbliche Produkte stiegen in der Statistik des Bundesamts im März um durchschnittlich 30,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut Angaben des Statistischen Bundesamts ist dies der stärkste Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1949. Nach den Kraftstoff- und Gaspreisen sind auch die Preise für Strom, um 85 Prozent und Heizöl, um 130 Prozent gestiegen.
Zweistellige Teuerungsrate bei Lebensmitteln
Den Preisanstieg bei Lebensmittel beziffert das Statistische Bundesamt auf 12,2 Prozent. Preistreiber bei den Lebensmitteln waren vor allem Öl mit 72 Prozent, Butter mit 56 Prozent und Kaffee, mit 20 Prozent Preisaufschlag.
Verbraucher sollten sich allerdings bei den Lebensmitteln auf weitere Erhöhungen einstellen, denn die Preise für Dünger sind ebenfalls drastisch gestiegen, und zwar um 87 Prozent. Die entsprechende Preiserhöhung wird mit einer gewissen Verzögerung letztendlich auch beim Verbraucher ankommen.