Die deutsche Politik setzt auf Wärmepumpen als Zukunft der Energieversorgung und fordert einen Wechsel von fossilen zu erneuerbaren Energiequellen, obwohl die Infrastruktur noch nicht ausreichend vorbereitet ist. Viele Haushalte, die auf Wärmepumpen umsteigen, drohen in eine Kostenfalle zu geraten.
Wärmepumpe mit Kostenrisiken
Bevor man entscheidet, eine Gas- oder Ölheizung durch eine Wärmepumpe zu ersetzen, ist es wichtig, die finanzielle Tragfähigkeit des Vorhabens im Jahr 2023 sorgfältig zu überprüfen. Die Kosten für Wärmepumpen und Installation haben aufgrund des erhöhten Interesses in den letzten Jahren stark zugenommen. Trotz staatlicher Förderungen von bis zu 40 % reichen diese nicht aus, um die früheren Preise zu erreichen. Die Subventionen landen letztendlich bei den Herstellern und Installationsbetrieben.
Wärmepumpe – Vorsicht vor teurer Heizmethode
Wer sich für eine Wärmepumpe als Ersatz für eine alte Öl- oder Gasheizung interessiert, sollte genau nachrechnen, ob sich das bei den aktuellen Strompreisen überhaupt lohnt. Es besteht durchaus die Gefahr, dass man sich die teuerste Heizmethode ins Haus holt. Die Grenzkosten im Vergleich zu einer Gasheizung liegen bereits unter 50 Cent pro kWh Strom. Die Stadtwerke warnen bereits vor zu großen Hoffnungen auf fallende Strompreise und gehen sogar langfristig von einer Verdoppelung der heutigen Preise aus (Zeit: 26.01.23). Der Staat will zwar den Strombezug für Wärmepumpen subventionieren, wie hoch und wann dies der Fall sein wird, ist allerdings noch völlig offen (Blackout-News: 03.12.22). Steigt also der Strompreis darüber hinaus, kann eine Wärmepumpe im Altbau zu einer richtigen Kostenfalle werden.
Solarenergie und Energiespeicher als Lösung für Wärmepumpenbetrieb in älteren Gebäuden
Eine große Solaranlage auf dem Dach und ein Energiespeicher scheinen die einzige Option zu sein, um eine Wärmepumpe in einem älteren Gebäude halbwegs kostengünstig zu betreiben. Zu den bereits hohen Kosten für die Wärmepumpe und ihre Installation, die schnell bei 30.000 Euro liegen, kommt noch einmal eine 25 bis 30 Kilowatt-Solareinrichtung hinzu, die ebenso viel kostet. Allerdings benötigt man dazu auch die erforderliche Dachfläche mit der entsprechenden Ausrichtung zur Sonne. Die Solaranlage darf jedoch nicht zu klein sein, da die Wärmepumpe im Winter viel Energie benötigt, um die notwendigen Vorlauftemperaturen zu erreichen, damit ein älteres Gebäude ausreichend beheizt werden kann. Aber genau dann, wenn der Wärmebedarf am höchsten ist, liefert eine Solaranlage jahreszeitlich bedingt den geringsten Strom. Für die Übergangszeit wird dann auch noch zusätzlich ein Batteriespeicher benötigt, um einen hohen Grad an Eigenversorgung zu erreichen.
Wärmepumpe und Solaranlage bringen nur geringe Autarkie
Selbst wenn man sich eine leistungsstarke Wärmepumpe und eine große Solaranlage anschafft, erreicht man nur eine Autarkie von unter 70 %. Über 30 % der Energie müssen weiterhin aus dem Netz bezogen werden und man ist dem Preis auf dem Markt ausgeliefert. Ohne Solaranlage ist die Abhängigkeit noch höher.
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