In der Zeit der Corona-Pandemie haben die Regierungen die Idee der Selbstbestimmung stark infrage gestellt. Es gab viele Diskussionen, inwieweit die Einschränkung der individuellen Freiheitsrechte es ermöglicht, das Gemeinwohl zu schützen. Nach dem Ende der Pandemie setzt sich diese Diskussion nahtlos in der Klimapolitik fort. Es stellt sich die Frage, ob es legitim ist, die Bürger gesetzlich in ihrer Mobilität, ihrem Kaufverhalten und ihrem Lifestyle einzuschränken, angeblich aufgrund eines Klimanotstands (derpragmaticus: 03.06.23). Statt Verbote und Regulierung sollten die Regierungen besser auf Innovationen setzen.
Schockierende Klima-Maßnahmen: Wärmepumpen-Zwang und CO₂-Budget für jeden Bürger – Ist das die Zukunft?
Die Politik scheint dieser Ansicht zu sein. Der Wirtschaftsminister Habeck möchte beispielsweise die Bürger dazu zwingen, Wärmepumpen in ihren Häusern zu installieren. Die EU-Ebene hat ein Verbot von Verbrennungsmotoren aus Gründen des Klimaschutzes geplant. Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung ging sogar so weit, in der ARD zu fordern, dass jeder Bundesbürger ein begrenztes CO₂-Budget von drei Tonnen pro Jahr haben sollte.
Derzeit wird die Devise ausgegeben: reduzieren, verzichten, weniger wachsen. Eine Nation, die schon mit dem Bau eines einfachen Flughafens Schwierigkeiten hat, möchte um jeden Preis die globale Temperatur stabil halten.
Warum Verzicht und Regulierungen allein nicht ausreichen, um den Klimawandel zu bekämpfen
Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen wird der Klimawandel als ein ernsthaftes Problem dargestellt. Allerdings kann man dieses Problem nicht lösen, indem man die Menschen zu Mäßigung und Verzicht aufruft. Es werden auch keine Probleme gelöst, indem man Kraftwerke abschaltet, Ölheizungen verbietet oder den Bürgern ein begrenztes CO₂-Budget zuweist. All diese Maßnahmen sind Träume von fantasielosen Bürokraten.
Eine große Anzahl von Menschen in Schwellen- und Entwicklungsländern strebt in den kommenden Jahren nach einem Lebensstandard, den wir als selbstverständlich betrachten. Diese Menschen möchten reisen, konsumieren und Energie verbrauchen. Wer kann es ihnen verdenken?
Klimaschutzillusionen: Warum die Hoffnung auf Verzicht der Schwellenländer trügerisch ist
Es ist absolut unwahrscheinlich, dass in naher Zukunft drei Milliarden Menschen aus Asien und Afrika auf Flachbildschirme, Klimaanlagen und Tiefkühl-Lasagne verzichten werden, nur um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen, das Ursula von der Leyen vorschwebt.
Die Hoffnung, dass sich diese Menschen an unserem Verhalten orientieren werden, ist äußerst naiv, auch wenn viele Klimaschützer diesen Gedanken gerne ignorieren.
Seit nunmehr drei Jahrzehnten investiert der Staat enorme Summen in den Klimaschutz, jedoch ohne messbaren positiven Effekt. Der weltweite CO₂-Ausstoß steigt kontinuierlich an. Allein China plant derzeit den Bau von 200 neuen Kohlekraftwerken und ist bereits für ein Drittel der weltweiten Emissionen verantwortlich.
Innovationen statt Verzicht: Wie wir die Welt besser machen können, ohne auf Wachstum zu verzichten
Wir können die Welt zwar nicht vollständig retten, aber wir könnten sie durchaus ein bisschen besser machen.
Aber ist das durch gesetzlich erzwungene Verzichtsmaßnahmen möglich? Löst es wirklich die Probleme der Welt, wenn wir weniger wachsen? Vermutlich eher nicht. Es sollte weniger um Reduzierung und Verzicht gehen, sondern um Erfindungsreichtum und Kreativität. Denn die Geschichte der Innovationen zeigt deutlich: Revolutionäre Durchbrüche kamen oft aus Bereichen, die anfangs nicht einmal in Betracht gezogen wurden. Porzellan wurde erfunden, weil die Alchemisten ursprünglich versuchten, Gold herzustellen. Tesafilm sollte eigentlich als Heftpflaster dienen. Viagra wurde entdeckt, weil männliche Versuchspersonen ein Herzmedikament in der Testphase partout nicht absetzen wollten.
Die verpasste Chance: Warum die Politik Innovationen und Offenheit blockiert und damit die Zukunft gefährdet
Leider legt die aktuelle Politik keine Rahmenbedingungen mit der offenen Haltung „Mal sehen, welche Ideen, Technologien und Energieformen in der Zukunft entstehen werden“. Stattdessen behauptet sie: „Wir wissen genau, welche Technologien wir in 20 Jahren haben wollen. Und nur die werden gefördert.“
Alles andere wird ignoriert, reglementiert, verhindert oder sogar verboten. Gentechnik, Stammzellenforschung, Verbrennungsmotoren, Ölheizungen, Kernenergie, Fracking. Wenn vor 500.000 Jahren eine ähnliche Stimmung geherrscht hätte, wäre die Nutzung des Feuers nie genehmigt worden.
Um die großen Herausforderungen der Zukunft zu bewältigen, brauchen wir mehr Offenheit für Technologie und mehr Wettbewerb. Denn wenn es etwas gibt, das wir sicher über Innovationen sagen können, dann ist es, dass sie uns völlig überraschen werden. Der Mensch ist einfallsreich und erfinderisch. Die Steinzeit endete auch nicht, weil es plötzlich keine Steine mehr gab.
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