Marie-Christine Ostermann, 46, steht als Präsidentin von „Die Familienunternehmer“ und geschäftsführende Gesellschafterin des Lebensmittelgroßhandels Rullko kritisch in der deutschen Wirtschaftslandschaft. Besonders die Führung unter Wirtschaftsminister Robert Habeck sieht sie skeptisch. „Mit Habeck als Wirtschaftsminister kommen wir nicht aus der Krise“, artikuliert sie ihre massive Kritik an der aktuellen Wirtschaftspolitik. Als Leiterin eines traditionellen Familienunternehmens in der vierten Generation und mit rund 200 Angestellten unterstreicht sie die Bedeutung von Familienunternehmen für die Wirtschaft und fordert grundlegende Reformen (augsburger-allgemeine: 23.03.24).
Von der Urgroßmutter inspiriert: Marie-Christine Ostermanns Weg an die Spitze eines Familienunternehmens
Inspiriert von ihrer Urgroßmutter, die Rullko mitbegründete, erkannte Ostermann früh ihren Weg in der Unternehmensführung. „Meine Urgroßmutter hat mich sehr motiviert, in das Familienunternehmen 2006 einzusteigen und es schließlich ab 2017 alleine zu führen.“ Diese Worte spiegeln ihre tiefe Verbundenheit mit der Familientradition und ihrer Rolle als Frau in Führungspositionen wider.
Bürokratie, Fachkräftemangel, Energiepreise: Ostermanns Kampf für Deutschlands Familienunternehmen
Ostermann benennt offen die Hürden, vor denen Familienunternehmen in Deutschland stehen. Bürokratische Belastungen, der Mangel an Fachkräften und die steigenden Energiekosten werden als kritische Faktoren hervorgehoben. Die politische Landschaft, besonders unter der Leitung von Habeck, erschwert aus ihrer Sicht das Unternehmertum zusätzlich. „Deutschland leidet unter immensen bürokratischen Auflagen.“ Daher ist eine klare Verbesserung der Rahmenbedingungen aus ihrer Sicht essentiell, um die Attraktivität für Nachfolger in Familienunternehmen zu erhöhen.
Ostermann kontra Habeck: Ein Plädoyer für mehr Freiraum in Deutschlands Wirtschaftspolitik
Ostermanns Kritik an der Politik, insbesondere an der Amtsführung von Wirtschaftsminister Habeck, ist ein zentraler Aspekt ihrer Positionierung. Familienunternehmen, das Rückgrat der deutschen Wirtschaft, benötigen mehr politische Unterstützung und Anerkennung. Sie argumentiert, dass politische Entscheidungsträger ein tiefgreifendes Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge missen lassen. „Die Wirtschaft tickt anders als Herr Habeck. Die Wirtschaft braucht Freiraum, um innovativ zu sein“, unterstreicht sie die Divergenz zwischen politischen Maßnahmen und den Bedürfnissen der Wirtschaft.
Ostermann sieht bei Habeck „Bedarf für wirtschaftliches Verständnis“
Trotz der harschen Kritik bleibt Ostermann hoffnungsvoll und setzt auf Dialog. Sie anerkennt, dass Habeck ein guter Zuhörer sei, sieht bei ihm jedoch großen Bedarf an einem wirtschaftlichen Verständnis. Ihre Vision für Deutschland basiert auf einer Politik, die die Rahmenbedingungen für Unternehmen verbessert und somit den Standort stärkt.
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