Die Probleme bei der Gasversorgung häufen sich. Durch die Drosselung der russischen Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1 um 60 Prozent, ist die Versorgung für den nächsten Winter bereits kritisch. Jetzt kommt aber auch noch weniger LNG aus den USA, da dort ein LNG-Terminal gebrannt hat.
LNG-Terminal am Golf von Mexiko explodiert
In Texas fällt eine Großanlage zur Produktion von Flüssigerdgas (LNG) nach einer Explosion und einem daraus resultierendem Großbrand für mehrere Wochen, wenn nicht gar Monate aus. Laut dem Betreiber der Anlage am Golf von Mexiko, Freeport, gab es bei der Explosion und dem Brand zumindest keine Verletzten. Das Feuer konnte mittlerweile unter Kontrolle gebracht werden, aber die Schäden haben dennoch weitreichend Folgen. Durch den Ausfall des Terminals verschärft sich die ohnehin knappe Gasversorgung weltweit, weiter. Auch der Gaspreis wird aufgrund des Ausfalls weiter steigen.
Nach bisherigen Meldungen wurde die Explosion durch einen Riss in einer Pipeline ausgelöst. Ein vor Anker liegender LNG–Tanker konnte gerade noch rechtzeitig in eine sichere Entfernung gebracht werden. Der Betreiber der LNG Anlage, Freeport , hat eine Jahreskapazität von 15 Millionen Tonnen. Die betroffene Anlage liefert Flüssiggas an BP, Jera, Kansai Electric, Osaka Gas, SK E&S und Total. Durch den Ausfall fallen nach Aussage von Freeport mindestens 40 geplante Transporte mit rund drei Millionen Tonnen LNG vollständig aus. Experten gehen allerdings davon aus, dass die Anlage erst zum Jahresende wieder unter Volllast produzieren kann.
Betroffene Unternehmen müssen LNG am Spotmarkt kaufen – Gaspreis steigt weiter
Die betroffenen Unternehmen müssen jetzt nach Ersatz auf dem Spotmarkt suchen. Das Angebot ist dort allerdings aufgrund der weltweit angespannten Lage gering und deshalb auch extrem teuer. Durch den Ausfall des Terminals erwarten Experten, dass auf dem Gasmarkt jetzt auch die Konkurrenz zwischen Europa und Asien härter wird. Dies wird in absehbarer Zeit die Gaspreise noch weiter nach oben treiben.
Versorgungslage für kommenden Winter wird immer kritischer
Nach der Drosselung der russischen Liefermengen dürfte der Ausfall des texanischen LNG-Terminals die Versorgungssituation noch weiter verschärfen. Schon jetzt ist absehbar, dass die Füllständer der Gasspeicher die gesetzlichen Vorgaben für den Herbst nicht erreichen werden. Auch deshalb ruft Habeck die Bevölkerung zum Energiesparen auf und will dies notfalls per Gesetz durchsetzen.