Terrapower, ein von Bill Gates finanziertes Energieunternehmen, hat Ende November bekannt gegeben, einen Atomreaktor in Wyoming zu bauen. Der Atomreaktor soll in enger Kooperation mit Japan entstehen.
Japan unterstützt Gates beim Bau des ersten Natrium-Reaktors
Die japanische Tageszeitung Yomiuri berichtet zum Jahreswechsel von der geplanten Zusammenarbeit. Die japanische Atomenergiebehörde (JAEA) und der Mitsubishi-Konzern wird mit Terrapower zusammenarbeiten, um einen Hightech-Kernreaktor in Wyoming zu bauen. Dabei handelt es sich um einen neuartigen Natrium-Reaktor. Dieser verfügt über ein Energiespeichersystem welches einen Teil der erzeugten Energie in geschmolzenem Salz speichert. Mit dieser gespeicherten Energie kann man später Wasser verdampfen und per Dampfturbine dann Strom erzeugen. Dabei erwärmt der Reaktor immer nur das geschmolzene Salz. Eine direkte Dampferzeugung findet dabei nicht statt.
Japans Erfahrungen sollen Terrapower helfen
Bereits im Januar soll dazu eine Vereinbarung unterzeichnet werden. Die JAEA und Mitsubishi wollen dabei technische Unterstützung leisten und Daten aus Japans eigenen Reaktoren bereitstellen.
Das Unternehmen Terrapower wurde von Bill Gates, mit dem Ziel die Nutzung der Kernenergie weiter zu entwickeln, gegründet. Das ausgearbeitete Konzept des Natrium-Reaktors steht nun im US-Bundesstaat Wyoming vor dem Baubeginn. Geplant ist eine Inbetriebnahme des Reaktor im Jahr 2028. Gut die Hälfte des 4-Milliarden-Dollar-Projekts finanziert die US-Regierung.
Ursprünglich plante Terrapower eine Zusammenarbeit mit dem staatlichen Atomenergiekonzern China National Nuclear Corp. Der Ex-Präsident Donald Trump hat allerdings Atomgeschäfte mit China drastisch eingeschränkt. China und Russland sehen die USA beim Bau und Export fortschrittlicher Reaktoren als Wettbewerber..
Japans eigene Forschungen waren weniger erfolgreich
Trotz des Reaktorunglücks in Fukushima, im Jahr 2011, sieht Japan keinen Bedarf Atomkraft durch andere Energiequellen zu ersetzen. Allerdings ist man bestrebt die Technik aus den 1970er-Jahren zu modernisieren. Die Kooperation mit Terrapower sieht man deshalb als Chance in den Einstieg einer fortschrittlichen Atomenergienutzung.
Bei der eigenen Forschung waren die Japaner weniger erfolgreich. Der Prototyp des fortgeschrittenen Reaktors Monju wurde 2016 stillgelegt. Der Reaktor hatte bis zu diesem Zeitpunkt 8,5 Milliarden US-Dollar verschlungen und kaum Ergebnisse gebracht. Beim Monja-Projekt gab es mehrere Unfälle was das öffentliche Vertrauen in diese Anlage zerstört hat.