Die japanischen Netzbetreiber haben erhebliche Probleme mit der unkontrollierten Einspeisung aus erneuerbaren Energiequellen. Ein Stromversorger hat mittlerweile eine Leistungssteuerung aktiviert. Diese schaltet die Einspeisung von kleinen Anlagen ab, wenn es zu einem Überangebot in der Stromerzeugung kommt, um Stromausfälle zu vermeiden. Diese Steuerung haben mittlerweile auch anderen Versorger übernommen. Jetzt befürchtet die Regierung, dass die Drosselung der erneuerbaren Energien den Schwung deren Ausbau in Japan ausgebremst.
Liberalisierung des Strommarkts hat zu unkontrollierter Einspeisung erneuerbarer Energien geführt
In Japan hat die Liberalisierung des Strommarktes dazu geführt, dass zahlreiche neue Unternehmen entstanden. Mit der unkontrollierten Einspeisung erneuerbarer Energiequellen kommt es jetzt bei den Netzbetreibern immer wieder zur Überlastung ihrer Netze. Insbesondere im Frühjahr und Herbst ist die Stromnachfrage geringer als im Sommer. Dann führt das Überangebot an Strom in einigen Regionen immer wieder zu längeren Stromausfällen.
Stromnetz in Japan nicht in der Lage, wetterbedingte Schwankungen auszugleichen
Jetzt fordern die Netzbetreiber die Anbieter erneuerbarer Energien auf, ihre Produktion zu drosseln, um diese Stromausfälle zu verhindern. Im dicht besiedelten Japan sind bei diesen Ausfällen immer Millionen Haushalte betroffen. Durch die Limitierung der Einspeisung rechnen sich aber die Investitionen in diese Anlagen nicht mehr.
Anteil erneuerbarer Energien bei nur 20 Prozent
Der Anteil erneuerbarer Energien ist in Japan relativ gering und beträgt aktuell gerade erst 20 Prozent. Die japanische Regierung setzt weiter auf erneuerbare Energien als billige und alternative Stromquelle. Der Anteil in der Stromversorgung soll deshalb in den nächsten Jahren auf 36 bis 38 Prozent steigen. Dies erhöht aber die Probleme der Netzbetreiber weiter. Die stark wetterabhängigen Schwankungen der Solar- und Windkraftleistung erschweren immer mehr die Aufrechterhaltung einer stabilen Netzfrequenz beziehungsweise die Balance zwischen Stromangebot und Stromnachfrage.
Regierung will in Netzausbau und Batteriegroßspeicher investieren
Die Regierung will nun 35 Milliarden Euro in den Netzausbau investieren. Dabei geht es darum, die Region Kansai mit Strom aus Hokkaido, Kyushu und Shikoku zu versorgen. Der dort überschüssige Strom müsste dann nicht abgeregelt werden. Zusätzlich will man Batteriegroßspeicher bauen, um überschüssigen Strom zwischenzuspeichern. Diese seien aber aufgrund der hohen Kosten noch nicht wirtschaftlich.
Flexible Strompreise haben keine Verbesserung gebracht
Einige Stromanbieter haben flexible Stromtarife angeboten, um das Problem in den Griff zu bekommen. Doch mit den niedrigeren Strompreisen bei Stromüberschuss hätte man kaum Verbesserungen erzielt.
.