Die geplanten Investitionen in die Wasserstofftechnologie in Sachsen stehen vor einer ungewissen Zukunft. Der wichtige Investor HH2E hat Insolvenz angemeldet, was erhebliche Auswirkungen auf die Region Borna und die gesamte Energiewende in Sachsen haben könnte. Die Zukunft des geplanten Wasserstoffkraftwerks sowie weiterer Energieprojekte hängt nun von der Fähigkeit des Unternehmens ab, neue Investoren zu gewinnen (mdr: 09.11.24).
Finanzierung platzt: Britischer Geldgeber zieht sich zurück
Wie HH2E mitteilte, hat eine britische Investmentfirma, die ursprünglich die Finanzierung des Wasserstoffkraftwerks in Thierbach bei Borna sicherstellen sollte, überraschend ihre Unterstützung zurückgezogen. Diese Entscheidung hat das Unternehmen gezwungen, Insolvenz anzumelden.
Die Ankündigung kam zu einem kritischen Zeitpunkt, da die Bauarbeiten für das Wasserstoffkraftwerk eigentlich 2025 beginnen sollten. Nun ist HH2E dringend auf der Suche nach neuen Partnern und Finanzierungsmöglichkeiten, um das Projekt zu retten. Die Entscheidung der britischen Investmentfirma zeigt, wie sensibel solche Großprojekte auf die Stabilität und Verlässlichkeit von Investoren angewiesen sind.
Pläne für grünen Wasserstoff am Flughafen Leipzig/Halle in Gefahr
Die Visionen von HH2E in Sachsen waren ehrgeizig: In Thierbach sollte ein hochmodernes Wasserstoffkraftwerk entstehen, das grünen Wasserstoff für verschiedene Zwecke liefern sollte, darunter die Betankung von Flugzeugen am Flughafen Leipzig/Halle. Die Umsetzung dieser Pläne galt als ein bedeutender Schritt in der Entwicklung einer nachhaltigen Energieversorgung in der Region. Darüber hinaus war HH2E maßgeblich an der Planung mehrerer Gaskraftwerke der Leag in der Lausitz beteiligt, die später für den Betrieb mit Wasserstoff umgerüstet werden sollten. Diese Projekte sollten die Grundlage für eine klimafreundliche Zukunft in der Lausitz schaffen.
Droht Borna das Aus für seine Wasserstoffpläne?
Auch die Stadt Borna hatte große Hoffnungen in die geplanten Investitionen gesetzt. Im Jahr 2023 zeigte sich Oberbürgermeister Oliver Urban (SPD) sehr begeistert von den Plänen. Er betonte die große Bedeutung des Standorts IGZ „Goldener Born“. Das Gelände, ein früheres Werksareal, wurde als ideal für die neue Wasserstofftechnologie angesehen. Urban sprach von einer großen Chance für Borna. Er sagte, die Ansiedlung des Projekts könnte der Stadt eine Vorreiterrolle bei der Energiewende verschaffen. Außerdem lobte er die hervorragenden Voraussetzungen der Region. Diese seien bestens geeignet für die Umsetzung wichtiger und zukunftsweisender Technologien. Doch nun stehen diese Pläne auf der Kippe. Die Insolvenz wirft zahlreiche Fragen auf, darunter, ob es gelingt, einen neuen Investor zu finden, und wie sich der Rückschlag auf die strategischen Energieziele Sachsens auswirken wird.
Die aktuelle Situation verdeutlicht, wie stark die Energiewende und der Fortschritt im Bereich der Wasserstofftechnologie von finanziellen Partnerschaften abhängen. Die Region Borna und die Lausitz stehen vor einer ungewissen Zukunft. Verantwortliche arbeiten daran, neue Lösungen zu finden. Sie versuchen, die ambitionierten Wasserstoffprojekte zu retten und am Leben zu halten. Die Entwicklung der Situation bleibt unklar. Niemand weiß, ob die Vision einer nachhaltigen Wasserstoffproduktion in Sachsen noch Realität wird. Es gibt Zweifel, und die Herausforderungen sind groß. Doch es gibt auch Hoffnung, dass die geplanten Projekte weitergehen könnten.
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