Immer mehr Menschen wollen sich gesünder ernähren. Schon seit Jahren werden Bio-Produkte medial beworben und symbolisch in den Himmel gehoben. Doch dieser Trend hat auch seinen Preis. Zahlreiche Unternehmen und auch Start-ups haben erkannt, dass es sich lohnt, im Segment Ernährung und Gesundheit zu investieren. Mit den eh schon hohen Preisen für Obst und Gemüse kommt noch ein weiterer Faktor hinzu, welcher das eigene Geld von Verbrauchern zwischen den Händen fließen lässt, die Inflation.
WerbungInflation treibt Preise für Obst und Gemüse
Diese beiden Aspekte, hohe Preise für beispielsweise Obst und Gemüse sowie die derzeitige Inflationsrate von etwa vier Prozent stellen eine ungünstige Konstellation dar, welche aufhorchen lässt. Oft werden Preiserhöhungen mit steigenden Rohstoff- und Spritpreisen gerechtfertigt. Ein beliebtes Argument stellt auch die Erhöhung von Energiekosten dar, um Lebensmittelpreise in kürzester Zeit beträchtlich zu erhöhen. Doch was kommt von den höheren Preisen letztlich bei den Menschen an, welche das Obst und Gemüse pflücken, verarbeiten und verpacken?
Menschen mit geringem Einkommen können sich gesunde Ernährung nicht mehr leisten
Es ist kein Geheimnis, dass zukünftig wohl Geringverdiener und ältere Menschen mit niedriger Rente sich eine gesunde Ernährung nur noch in geringem Maße leisten können. Viele Experten im Bereich Ernährung und auch mehrere Sozialverbände schlagen deshalb Alarm. Dabei verweisen sie darauf, dass es zu gesundheitlichen, gesellschaftlichen sowie sozialen Folgeerscheinungen kommen kann, wenn der aktuelle Trend anhält.
Zahlreiche Menschen beziehen Hartz-IV oder Arbeitslosengeld I. Im erstgenannten Satz sind nur fünf Euro pro Tag sowie je Person für Lebensmittel als Budget vorgesehen. Wie soll das für eine ausgewogene und gesunde Ernährung ausreichen? Als Alleinstehender befindet man sich so sogar noch mehr im Nachteil. Die aktuelle Hartz-4 Erhöhung klingt angesichts steigender Preise und der aktuellen Inflation wie Hohn.
WerbungSteuereinnahmen und Leistungsbezieher:
Deutschland hat in den letzten Jahrzehnten soviel an Steuereinnahmen wie noch nie generiert. Sollte da nicht mehr an finanziellen Leistungen für Menschen drin sein, welche auf finanzielle Unterstützung angewiesen sind? Dann wäre auch eine gesunde Ernährung und mehr Teilhabe am gesellschaftlichen Leben möglich.
Dazu kommt, dass die Verbraucherpreise derzeit kontinuierlich ansteigen. Auch Energie, Sprit und das Bahnfahren kostet mehr, dazu noch die Inflationsrate. Sparen ist ebenfalls nicht mehr möglich, dank Strafzinsen bei verschiedenen Kreditinstituten. Die Löhne steigen hingegen weniger stark, ebenso die Renten. Auch die kurzfristige Mehrwertsteuersenkung im letzten Jahr war mehr Farce als eine nachhaltige Maßnahme, den Bürgern spürbar sowie dauerhaft etwas Gutes zu tun.
Die Bundesregierung bekräftigt immer wieder, dass die Teuerung nur temporär sein soll, doch wie soll sie das versprechen, wenn Unternehmen nicht verstaatlicht sind und auch zukünftig ihre hohen Preise halten beziehungsweise sogar noch weiter anziehen? Die Coronakrise ist nicht an allen Schuld, sie hat das Fass in vielen Bereichen nur zum Überlaufen gebracht.
WerbungKeine Mehrwertsteuer für gesunde Lebensmittel:
Aus einigen Richtungen kam bereits der Vorschlag, auf gesunde Lebensmittel zukünftig keine Mehrwertsteuer zu erheben. Das würde vorübergehend natürlich Menschen mit niedrigen Einkommen entlasten. Ob diese sich aufgrund dessen dann für einen Ernährungsumschwung entscheiden oder an alte Essgewohnheiten festhalten, wäre von Fall zu Fall unterschiedlich. Jede Steuersenkung bedeutet wiederum, dass andere Posten sowie Menschen für den finanziellen Ausfall aufkommen müssen. Der Grundpreis von gesunden Lebensmitteln würde sicher vorab deutlich angehoben werden. Dadurch wären selbst nach einer Steuersenkung die Preise immer noch zu hoch.
Oder die Preise für andere Segmente würde weiter angezogen werden. Letztlich fängt der Fisch immer am Kopf an zu stinken, wenn dann müssen in der Breite die Kosten sinken, was wahrscheinlich nie passieren wird. Nahrungsmittel stiegen innerhalb eines Jahres um rund 4,6 Prozent, Gemüse sogar um neun Prozent, Obst um 2,5 Prozent und Salat sogar um rund 38 Prozent. Der Trend wird eindeutig in Richtung Eigenanbau sowie Selbstversorgung gehen.