Seit dem 21. Dezember bis zum 31.Dezember 2021 hat das Unternehmen Gazprom keine Kapazitäten zum Gastransport über die Jamal-Pipeline nach Deutschland gebucht. Vom 17. Dezember bis zum 21. Dezember war die Lieferung über diese Pipeline sogar stark reduziert. Gazprom liefert seit eineinhalb Wochen kein Gas über die Jamal-Pipeline, obwohl 89 Millionen Kubikmeter am Einspeisepunkt zur Verfügung standen, aber nicht abgerufen wurden.
Seit 21. Dezember kein Gas über Jamal-Pipeline
Die Jamal-Pipeline ist eine der Hauptrouten für die Gaslieferungen von Russland nach Europa. Gazprom verzichtet jedoch seit mehr als eineinhalb Wochen darauf, die Pipeline-Kapazitäten für die Gasdurchleitung zu buchen. Seit 21. Dezember betreibt Gazprom die Pipeline sogar im Rückwärtsmodus und fördert Gas aus Deutschland zurück nach Polen.
Gazprom hat keine Bestellung über zusätzliche Mengen
Laut dem Vertreter von Gazprom, Sergej Kuprijanow, ist das Unternehmen aber bereit die bestehenden langfristigen Lieferverträge zu erfüllen. Gazprom könnte auch zusätzliche Gasmengen nach Europa liefern, allerdings lägen dazu keine Abrufe aus Europa vor. Laut Kuprijanow hatten insbesondere Deutschland und Frankreich bereits Mitte Dezember ihr gesamtes Jahresvolumen abgerufen, aber keine zusätzlichen Mengen darüber hinaus bestellt. Grundsätzlich könnte Gasprom zusätzliche Mengen liefern sofern dafür auch entsprechende Bestellungen eingehen würden.
Gaspreis steigt auf Rekordniveau
Durch die fehlenden Gasmengen über die Jamal-Pipeline stiegen auch die Preise an den Gasmärkten. Die Gas-Futures erreichten am 21. Dezember ein Allzeithoch von 2190.4 US-Dollar pro 1000 Kubikmeter. Die 4196 Kilometer lange Jamal-Pipeline ist eine der wichtigsten Hauptrouten für die Lieferung von russischem Gas nach Europa. Sie führt von Russland und Belarus über Polen nach Deutschland. Die Transportkapazität liegt bei 33 Milliarden Kubikmeter Gas jährlich.
Goldman Sachs sieht europäische Gasversorgung kritisch
Ganz Europa befindet sich nach der Einschätzung von Goldman Sachs bezüglich der Gasversorgung in eine extrem kritischen Situation. Dabei sieht Goldman Sachs durchaus die Gefahr, dass die bestehenden Lagerbestände ausgehen könnten , wenn es im Januar deutlich kälter wird. Die Lagerbestände sind auf einem bisher nie dagewesenen Tiefstand. Laut Damien Courvalin, Leiter Energie-Research bei Goldman werde die Volatilität beim Gaspreis deshalb sehr hoch bleiben.
USA liefert kurzfristig Flüssiggas – Preise müssten für weitere Lieferungen weiter steigen
Trotz der Entspannung durch Flüssiggaslieferungen aus den USA sind die Preise immer noch mehr als viermal so hoch wie vor einem Jahr. Dabei geht Courvalin davon aus, dass eine Steigerung der LNG-Lieferungen aus USA erst bei noch höheren Preise erfolgen wird.
Gaskraftwerke verbrauchen zusätzlich Gas
Gasverbrauch wird auch durch die Abschaltung der drei Atomkraftwerke zum Jahresende weiter steigen, denn das dadurch entstehende Defizit bei der Stromversorgung muss auch durch Gaskraftwerke ersetzt werden. Diese brauchen allerdings enorm viel Gas. Dadurch könnten sich die Speicher dann noch schneller leeren als in den bisherigen Wintermonaten.
Durch den akuten Mangel bei den Gasreserven ist auch unsere Stromversorgung gefährdet. Tipps, wie Sie sich auf einen längeren Stromausfall vorbereiten können, finden Sie in folgenden Ratgebern auf unserer Website:
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