Die neueste Ankündigung von Liebherr zeigt, dass Unternehmen in Baden-Württemberg vor wirtschaftlichen Herausforderungen stehen. Der Hersteller von Turmdrehkränen und Kühlgeräten schickt 1000 Mitarbeiter für 9 Monate in Kurzarbeit. Dies spiegelt die Schwierigkeiten in der Industrie wider. Andere Unternehmen in der Region ergreifen ähnliche Maßnahmen wie Kurzarbeit, Einstellungsstopps und Stellenabbau (schwaebische: 20.12.23).
Wirtschaftliche Unsicherheit: Inflation und Baukrise zwingen Unternehmen zu drastischen Maßnahmen
Die gestiegene Inflation und die Baukrise sind zwei der Hauptgründe für die aktuelle wirtschaftliche Unsicherheit. Die steigende Inflation belastet die Haushalte. Gleichzeitig gibt es weniger Bauprojekte, was die Nachfrage nach Duschen und Kühlschränken reduziert.
Einige Unternehmen haben bereits Maßnahmen ergriffen, um auf die schwierige Lage zu reagieren. Dies umfasst Kurzarbeit, Einstellungsstopps und in einigen Fällen sogar den Abbau von Arbeitsplätzen. Im November haben 557 Betriebe in Baden-Württemberg Kurzarbeit angekündigt. Dies betraf 10.861 Beschäftigte. Im September waren es 439 Betriebe mit 8.902 Beschäftigten.
Große Unternehmen in Baden-Württemberg setzen auf Kurzarbeit: Die Auswirkungen von Zurückhaltung in der Industrie
Ein Beispiel ist der Textilkonzern Groz-Beckert in Albstadt-Ebingen, der aufgrund von Zurückhaltung in der Textil- und Bauindustrie den Großteil seiner rund 2.200 Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken wird. Die Umsätze in beiden Geschäftsbereichen des Unternehmens sind im Vergleich zum Vorjahr spürbar gesunken.
Ein weiteres Unternehmen, der Hersteller von Motorsägen Stihl, hat bereits Kurzarbeit für Mitarbeiter im Produktionsbereich eingeführt und erwartet, dass diese Maßnahme auch im neuen Jahr fortgesetzt wird. Die Kaufzurückhaltung aufgrund von Konjunkturabschwächung, Inflation und anderen Faktoren hat zu einem Umsatzrückgang geführt.
Liebherr-Konzern kämpft gegen die Baukrise: 9 Monate Kurzarbeit für 1000 Mitarbeiter
Der Liebherr-Konzern, der Turmdrehkrane, Mobilbaukrane und hochwertige Kühl- und Gefriergeräte herstellt, hat ebenfalls mit den Auswirkungen der Baukrise zu kämpfen. Liebherr hat für 9 Monate Kurzarbeit für 1000 Mitarbeiter eingeführt, um die Kapazitäten an die aktuelle Marktlage anzupassen.
Wirtschaftliche Unsicherheit in Baden-Württemberg: Immer mehr Unternehmen setzen auf Kurzarbeit und Stellenabbau
Der Hersteller von Gartengeräten Gardena hat einen Rückgang der Verbrauchernachfrage verzeichnet und reagiert mit einem allgemeinen Einstellungsstopp sowie dem Abbau von Überstunden. Ein geplantes Bauvorhaben wurde verschoben.
Schließlich hat der Armaturenhersteller Hansgrohe beschlossen, bis zum Jahresende 150 Stellen abzubauen, wovon die Hälfte in Deutschland liegt. Dies geschieht durch die Beendigung befristeter Arbeitsverhältnisse und die kritische Prüfung von Nachbesetzungen.
Die wirtschaftliche Unsicherheit hat in Baden-Württemberg dazu geführt, dass Unternehmen verschiedene Strategien anwenden, um auf die aktuellen Herausforderungen zu reagieren. Kurzarbeit und Stellenabbau sind in einigen Fällen notwendig, um die Kosten anzupassen und die wirtschaftliche Stabilität aufrechtzuerhalten.
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