In Deutschland kommt es immer wieder zu schweren Unfällen mit Windkraftanlagen. Rotorblätter brechen ab, Masten brechen und immer wieder gibt es Brände in den Maschinenhäusern. Wie viele Vorfälle es tatsächlich gibt, wird bei den zuständigen Behörden nicht registriert. Seit Jahren fordert der TÜV schärfere Kontrollen, die es allerdings bis heute nicht gibt, obwohl es immer mehr Unfälle mit Windkraftanlagen gibt.
Masten brechen
Ganz aktuell brach der Mast eines 240 Meterhohen Windrads bei Haltern am See in 20 Meter Höhe ab und kippte vollständig um. Das zwei Millionen teure Windrad war gerade mal ein halbes Jahr in Betrieb. Zum Glück wurde niemand dabei verletzt. Der Hersteller Nordex hat unmittelbar danach den Betrieb von mindestens 17 baugleichen Windkrafträdern in Deutschland aus Sicherheitsgründen einstellen lassen.
Rotorblätter fallen ab
In Österreich brach in einem Windpark das Rotorblatt eines Windrades und stürzte aus etwa 100 Metern Höhe auf ein Feld ab. Auch hier kam glücklicherweise niemand durch das 45 Meter lange Teil zu Schaden. das gleiche passierte auch an einer Windkraftanlage in Rheinhessen.
Maschinenhäuser und Rotorblätter brennen
Immer wieder kommt es dazu, dass Windräder brennen. So zum Beispiel im schleswig-holsteinischen Lindewitt, oder auch auf dem Kugelberg bei Hohe im Landkreis Holzminden. Beim Brand eine Windkraftwerks in Holland starben zwei Mechaniker in der Gondel. Die Feuerwehr kann bei den Bränden nur zusehen und das Umfeld bezüglich der umherfliegenden brennenden Teile sichern, denn brennende Rotoren schleudern Trümmerteile hunderte von Metern weit. Es gibt praktisch keine Möglichkeit die Brände in dieser Höhe zu löschen. Im Internet gibt es jede Menge Videos und Bilder zu brennenden Windkraftanlagen. Exemplarisch haben wir hier ein Video auf Youtube verlinkt.
Immer mehr Unfälle mit Windkraftanlagen – Vorfälle werden von Behörden nicht erfasst
Von brennenden Gondeln und Rotorblättern, brechende Masten und gebrochenen oder abgestürzten Rotoren haben die Behörden aber weitgehend keine Kenntnis, den es gibt weder eine Meldepflicht noch eine entsprechende Registrierung dieser Vorfälle.
Nach einer Recherche von t-online ist es in Deutschland seit 2015 zu Dutzenden schwerwiegenden Vorfällen an Windrädern gekommen. Offiziell sind in Deutschland nur 26 schwerwiegende Fälle den Behörden bekannt. Die Recherche hat aber allein durch ausgewertete Lokalzeitungsartikel 62 schwerwiegende Vorfälle im Zeitraum 2015 bis Anfang 2019 ergeben.
TÜV fordert regelmäßige Überprüfung
Der deutsche TÜV geht laut Geschäftsführer Joachim Bühler von rund 50 gravierenden Schäden an Windrädern pro Jahr aus. Dabei gehe es hauptsächlich um beschädigte Rotorblätter, um herabfallende Teile und Schäden am Fundament. Der TÜV fordert seit Jahren bundesweit einheitliche Vorgaben zu Prüfkriterien und regelmäßige Prüfzyklen. Vor 2004 errichtete Anlagen sind bisher von entsprechenden Kontrollen ausgenommen.
Regierung lehnt TÜV Prüfung ab
Die Windkraftlobby scheut die Kosten und wirft dem TÜV vor, sich neue Geschäftsfelder eröffnen zu wollen. Die Bundesregierung unterstützt die Windkraftlobby und lehnt eine TÜV-Pflicht für Windkraftanlagen seit 2018 ab.