Joe Kaeser von Siemens Energy betont, dass grüne Energie teurer wird. Er weist auf eine große Lücke zwischen politischen Versprechungen und tatsächlicher Umsetzung hin, besonders im Bereich Windenergie. Kaeser bemerkt, dass Regierungen und Unternehmen ihre Ziele für erneuerbare Energien oft nicht konkret umsetzen. Es mangelt an praktischen Maßnahmen und notwendiger Finanzierung (telegraph: 21.01.24).
Kostenexplosion bei Windturbinen: Siemens-Chef fordert Umdenken in der Branche
Die Herausforderungen für Windturbinenhersteller wie Siemens Energy sind vielfältig und umfassen steigende Kosten für Materialien, Arbeit und Spezialtransporte. Diese finanziellen Belastungen, die durch unzureichend angepasste Verträge noch verschärft werden, zwingen die Hersteller in eine schwierige Lage. Kaeser betont: Ohne Gewinnchancen fehlt der Anreiz für Investitionen in Neuerungen. Solche Innovationen könnten auf lange Sicht die Kosten senken.
Bild: Prime Minister’s Office (GODL-India), GODL-India, via Wikimedia Commons
Zudem kritisiert Kaeser die Tendenz, immer größere Windturbinen zu bauen, ohne die finanziellen und technischen Risiken ausreichend zu berücksichtigen. Er argumentiert, dass eine solche „Größer-ist-besser“-Mentalität nicht unbedingt zu effizienteren oder wirtschaftlicheren Lösungen führt. Hersteller und Entwickler sollten nicht in den Wettbewerb um die größten Turbinen investieren. Sie sollten sich auf die Stabilisierung der Branche konzentrieren. Es geht darum, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen.
Siemens-Chef kritisiert leere politische Versprechen zur Energiewende
Die Diskrepanz zwischen politischen Ambitionen und der Realität der Energiewende sieht Kaeser besonders kritisch. Er betont, dass ohne eine klare und langfristige Energiepolitik, die über bloße Ankündigungen hinausgeht und die notwendigen Investitionen in Technologie und Infrastruktur sicherstellt, die gesteckten Klimaziele unerreichbar bleiben werden. Die wiederholten Versprechen von Regierungen und die anschließende Untätigkeit haben nicht nur das Vertrauen in die politische Führung untergraben, sondern auch die Branche in eine prekäre Lage gebracht.
Kaeser mahnt zu einer realistischen Betrachtung der Energiewende, die die finanziellen, technischen und sozialen Herausforderungen vollständig anerkennt. Er fordert von Politik und Wirtschaft ein Umdenken und einen stärkeren Fokus auf die Umsetzung der notwendigen Maßnahmen. Ohne einen ehrlichen und offenen Dialog über die Kosten und Schwierigkeiten des Übergangs zu erneuerbaren Energien werden die ambitionierten Ziele für eine nachhaltige Zukunft lediglich leere Versprechungen bleiben.
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