Elektroautos stehen für Innovation, doch sie bergen trotz modernster Technik erhebliche Risiken. In China arbeitet nun ein Forscherteam an einem Mechanismus, der auf einen spektakulären Auswurf der Batterie setzt. Dieses neuartige System soll die Batteriesicherheit erhöhen und einen wirksamen Akkuschutz bieten. Statt das Feuer im Akku zu löschen, erfolgt ein gezielter Abschuss, der das Batteriepaket mit hoher Geschwindigkeit aus dem Fahrzeug schleudert. Befürworter sprechen von einem Durchbruch, Kritiker warnen, dass diese Batterieabsicherung neue Gefahren schafft. Die Idee klingt nach echter Neuerung, doch der riskante Ansatz könnte zum Bumerang werden.
Ein riskanter Auswurf als Sicherheitslösung
Das Prinzip dieses innovativen Auswurfsystems basiert auf Airbag-Technologie. Sensoren überwachen ständig die Temperatur der Batterie. Sobald die Werte kritisch steigen, löst ein Gasgenerator aus, der das Batteriepaket mit Druck aus dem Fahrzeug schleudert. In Videos ist zu sehen, wie beim Modell Chery iCar 03 der Akku mehrere Meter weit fliegt, (Instagram, 22.09.2025). Der Mechanismus funktioniert, doch er schafft neue Risiken, die kaum kontrollierbar sind.

Die Entwickler betonen, der Ansatz könne im Ernstfall Leben retten. Dennoch bleibt fraglich, ob der Abschuss des Akkus – oder besser gesagt, der Batterie-Auswurf – tatsächlich sicherer ist. Denn das eigentliche Problem, die chemische Reaktion im Inneren des Akkus, bleibt bestehen.
Der Akku als fliegendes Risiko
Nach der Auslösung bleibt der Akku aktiv und potenziell brandgefährlich. Der Akkuschutz verwandelt sich damit in ein Geschoss, das im schlimmsten Fall explodiert. Besonders in Städten oder Tunneln könnte der Auswurf fatale Folgen haben. Der vermeintliche Fortschritt entwickelt sich zum Risiko für Menschen und Umwelt.
Zwar könnte zusätzliche Sensorik verhindern, dass der Akku auf Personen trifft, doch konkrete Angaben fehlen. Auch der aktuelle Entwicklungsstand bleibt unklar. Experten bezweifeln, dass sich dieser Mechanismus bald in Serienfahrzeugen etabliert.
Zweifel an der Batteriesicherheit
Mehrere Medien, darunter CarExpert, (CarExpert, 23.09.2025) aus Australien, berichten über widersprüchliche Informationen. So bestreitet der Zulieferer Joyson Electronics jegliche Beteiligung. Möglich ist, dass die US-Tochter Joyson Safety Systems hinter der Forschung steht. Die Batteriesicherheit steht dabei im Mittelpunkt, doch Transparenz scheint nicht das Ziel zu sein.
Das chinesische Projekt zeigt, wie stark die Autoindustrie unter Druck steht, neue Konzepte zur Brandvermeidung zu entwickeln. Statt jedoch in stabile Zellchemie oder verbesserte Kühlung zu investieren, setzt man auf einen technisch fragwürdigen Abschuss.
Zwischen Innovation und Risiko
Der futuristische Auswurf mag spektakulär wirken, löst aber keine Probleme. Er verlagert sie nur – vom Auto auf die Umgebung. Eine echte Innovation läge in der Vorbeugung: in widerstandsfähigen Materialien, intelligenter Temperatursteuerung und robusteren Akkus. Nur so lässt sich Batteriesicherheit wirklich gewährleisten.
Fachleute sehen in dem Ansatz einen technologischen Irrweg. Der vermeintliche Fortschritt entpuppt sich als Rückschritt in Sachen Sicherheit. Der Akkuschutz durch Auswurf mag Schlagzeilen bringen, doch er gefährdet das Vertrauen in die Elektromobilität.
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