Hersteller von Wärmepumpen schlagen Alarm: Das geplante Heizungsgesetz könnte Probleme machen. Einige Produzenten haben Bedenken. Ihrer Meinung nach steht der Gesetzesvorschlag der Bundesregierung über Gasheizungen im Konflikt mit EU-Recht. Ein spezielles Kühlgas-Verbot könnte gegen EU-Binnenmarkt-Prinzipien gehen (berliner-zeitung: 10.08.23).
Wärmepumpen-Hersteller warnen: Geplantes Kühlgas-Verbot könnte EU-Richtlinien widersprechen
Wärmepumpen-Hersteller, sowohl aus Europa als auch aus den USA, zeigen sich besorgt über den jüngsten Gesetzesentwurf. Sie sind der Ansicht, dass die Absicht, traditionelle Gasheizungen durch moderne Wärmepumpen zu ersetzen, in direktem Widerspruch zu bestehenden EU-Richtlinien stehen könnte. Ein Hauptpunkt ihrer Bedenken ist das geplante Verbot des Kühlgases Hydrofluorolefine (HFO).
Viele dieser Produzenten sind der Meinung, dass ein solches Verbot von HFO nicht nur potenziell die Energieeffizienz und Energiesicherheit beeinträchtigen könnte, sondern auch zu steigenden Kosten für die Endverbraucher führen könnte. Julien Soulet, ein hochrangiger Manager bei Honeywell Advanced Materials, hebt hervor, dass durch solche Regelungen „unerwünschte Konsequenzen“ entstehen könnten. Wenn das Heizungsgesetz in seiner aktuellen Form angenommen wird, könnte es den Weg dafür ebnen, dass die Bundesregierung ausschließlich den Einsatz von natürlichen Kältemitteln in Wärmepumpen fordert. Das würde bedeuten, dass HFO, ein bisher weit verbreitetes Kühlmittel, nicht mehr in den Geräten verwendet werden dürfte. Dieser Schritt könnte weitreichende Auswirkungen auf die gesamte Industrie haben.
Wärmepumpen-Kontroverse: Warum HFO trotz Umweltbedenken unentbehrlich bleibt
HFO, ein Kühlmittel, das oft in Wärmepumpen zum Einsatz kommt, hat zwar den Vorteil, dass es kostengünstiger ist, allerdings stellt es im Gegensatz zu natürlichen Kühlmitteln eine größere Belastung für die Umwelt dar. Dennoch gibt es für Menschen, die bereits eine Wärmepumpe besitzen oder überlegen, eine zu kaufen, einen Lichtblick: Felix Uthoff, ein Vertreter vom Bundesverband Wärmepumpen, beruhigt und betont: „Keine Heizung und keine Wärmepumpe müssen irgendwo herausgerissen werden. Es gilt der Bestandsschutz.“
In Anbetracht der Unsicherheiten und Bedenken rund um das Thema Kühlmittel, hat der Wärmepumpenverband eine klare Forderung. Sie möchten, dass bis zum Jahr 2028 keine neuen Verbote bezüglich der Nutzung von HFO erlassen werden. Dies ist besonders wichtig, um eine solide Basis für Planungen und Investitionen zu schaffen. Kunden und Hersteller sind auf Vorhersehbarkeit und Kontinuität angewiesen, besonders wenn man bedenkt, dass das ambitionierte Ziel darin besteht, bis zum Jahr 2030 insgesamt 6 Millionen Wärmepumpen in Betrieb zu haben.
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