Haushersteller setzt Batteriespeicher nach Explosion in Sicherheitsmodus

Ein Zwischenfall in Schönberg hat den Haushersteller Viebrock dazu veranlasst, Sicherheitsmaßnahmen bei von ihm verbauten Batteriespeichern zu ergreifen. Das Unternehmen gehört zu den führenden Anbietern von energieeffizienten Massivhäusern in Deutschland und setzt auf nachhaltige Technologien wie Photovoltaik und moderne Speicherlösungen. in Schönberg detonierte am 19. Februar 2025 ein Batteriespeicher und zerstörte eine Hauswand vollständig. Der betroffene Speicher stammte von LG und wurde 2019 gefertigt. Das Gebäude entstand 2020. Laut Viebrock war der Speicher fachgerecht installiert und regelmäßig gewartet (ln-online: 28.02.25).


Sofortige Maßnahmen und Herstellerreaktionen

Viebrock verbaute zwischen 2017 und 2024 Hoch- und Niedrigvoltbatterien von LG in seinen Typenhäusern. Inzwischen setzt das Unternehmen auch auf andere Hersteller. Welche genau, bleibt unklar.

Haushersteller setzt nach Explosion und der vollständigen Zerstörung eines Wohnhauses  alle Batteriespeicher gleichen Typs auf Stand-by
Haushersteller setzt nach Explosion und der vollständigen Zerstörung eines Wohnhauses alle Batteriespeicher gleichen Typs auf Stand-by
Symbolbild

Nach dem Vorfall ergriff Viebrock sofort Maßnahmen. „Alle Batterien dieser Produktionsreihe wurden in Stand-by versetzt. Zudem erfolgte eine Drosselung aller LG-Hochvoltspeicher in unserem System“, erklärte eine Unternehmenssprecherin. Obwohl keine direkten Hinweise auf eine Gefährdung weiterer Systeme bestehen, entschied sich Viebrock aus Sicherheitsgründen zu diesem Schritt. Finanzielle Ausfälle der Kunden übernimmt das Unternehmen.

LG selbst hat sich bislang nicht geäußert. Allerdings gibt es eine Rückrufaktion, die Besitzer auffordert, die Seriennummern ihrer Batteriespeicher zu überprüfen. Betroffene Modelle könnten überhitzen und Brände verursachen.

Brandrisiko und Sicherheitseinschätzung

Viebrock sieht keinen Anlass zu übermäßiger Sorge. Laut einer Studie der RWTH Aachen liegt die Brandwahrscheinlichkeit von Photovoltaik-Heimspeichern bei lediglich 0,0049 Prozent. Kommt es jedoch zu einem Brand, sind die Schäden oft erheblich.

LG informierte Viebrock im Mai 2024 über ein „freiwilliges Software-Update“. Dieses Update hat die maximale Ladekapazität der Speicher auf 75 Prozent reduziert. Erst am 23. Januar 2025 hob LG diese Einschränkung wieder auf. Der Kunde erhielt eine Entschädigung für den Ausfall.

Hinweise auf mögliche Defekte an Batteriespeichern

Nach dem Update entdeckte der Hausbesitzer leichte Verformungen am unteren Gehäuse seines Speichers. Dies könnte auf einen Defekt hinweisen. Eine Supportanfrage an LG blieb Mitte Februar unbeantwortet. Auf der Website des Herstellers gibt es eine Austauschaktion. Kunden sollen prüfen, ob ihr Speicher betroffen ist. Laut LG könnten defekte Batterien überhitzen und Brände verursachen.

Nach Überprüfung seiner Seriennummer stellte der Hausbesitzer fest, dass sein Speicher nach dem Update nicht mehr von der Rückrufaktion betroffen war. Dennoch bleiben Fragen zur langfristigen Sicherheit der Speicher offen.


Ermittlungen und Zukunft des Gebäudes

Die Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln zur Explosionsursache. Viebrock unterstützt die Untersuchungen, kann jedoch keine genaueren Angaben machen. „In Abstimmung mit der Polizei haben wir statische Sicherungsmaßnahmen ergriffen, um die Ermittlungen zu erleichtern“, so die Sprecherin.

Das betroffene Haus ist so stark beschädigt, dass es neu gebaut werden muss. Nach Abschluss der Ermittlungen soll das Gebäude abgerissen und bis Juli 2025 wieder errichtet werden. Viebrock steht in Kontakt mit dem Bauherren. Für sechs Monate übernimmt das Unternehmen die Kosten für eine Ferienwohnung.

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Zuletzt aktualisiert am Januar 14, 2025 um 20:39 . Wir weisen darauf hin, dass sich hier angezeigte Preise inzwischen geändert haben können. Alle Angaben ohne Gewähr.
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