Haushaltsvermögen – Deutschland im Ranking der EU nur auf Platz 15 von 20 Ländern

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat eine umfassende Studie zu den Vermögensverhältnissen in der Europäischen Union durchgeführt. Dabei zeigt sich, dass deutsche Haushalte im EU-Ranking nur noch auf Rang 15 liegen. Ein Bericht der „Bild“-Zeitung zufolge beträgt das durchschnittliche Vermögen eines deutschen Haushalts 106.000 Euro. Dieser Betrag stellt den Median dar, was bedeutet, dass die Hälfte der Haushalte weniger und die andere Hälfte mehr Vermögen besitzt (bild: 11.01.24).


Überraschendes Ranking: Warum Deutschland in der EU-Vermögenstabelle nur auf Platz 15 landet

Im Ranking der EU-Staaten nach Vermögenshöhe nimmt Deutschland lediglich den 15. Platz ein, knapp vor Griechenland, Estlant, Ungarn, Litauen und Lettland. Länder wie Belgien, die Niederlande, Frankreich und Italien verzeichnen ein deutlich höheres Medianvermögen. Die EZB stellt die Vermögenswerte pro Bürger in jedem EU-Land dar, und die Unterschiede sind bemerkenswert. An der Spitze steht Luxemburg mit einem beeindruckenden Medianvermögen von 739.000 Euro. Gefolgt von Malta und Irland mit 333.000 bzw. 315.000 Euro. Auch Länder wie Zypern, Belgien und die Niederlande weisen hohe Vermögenswerte auf, die deutlich über dem deutschen Durchschnitt liegen.

"Wir sind ein reiches Land" - von wegen.  Deutschland beim Ranking der Haushaltsvermögen innerhalb der EU nur auf Platz 15 von 20 Ländern
„Wir sind ein reiches Land“ – von wegen. Deutschland beim Ranking der Haushaltsvermögen innerhalb der EU nur auf Platz 15 von 20 Ländern

Mögliche Gründe für Deutschlands Rückstand

Obwohl die EZB keine spezifischen Gründe für die relativ niedrigen deutschen Vermögenswerte nennt, deutet vieles auf die geringe Wohneigentumsquote in Deutschland hin. Nur 42 Prozent der Deutschen besitzen ihre eigene Immobilie. Dies steht im Gegensatz zu Ländern wie Italien oder Spanien, wo der Immobilienbesitz wesentlich verbreiteter ist. Immobilien gelten als wertstabile Anlage und haben in den letzten Jahrzehnten trotz Preisschwankungen an Wert gewonnen. Das Fehlen von Wohneigentum bedeutet für viele Deutsche, dass sie lebenslang Miete zahlen und somit keine Vermögenswerte in Form von Immobilien aufbauen können. Dies könnte eine wesentliche Rolle bei der Erklärung der Unterschiede im Vermögen zwischen den EU-Ländern spielen.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Studie der EZB wichtige Einblicke in die Vermögensverteilung innerhalb der EU bietet. Sie zeigt auf, dass Deutschland im Vergleich zu seinen europäischen Nachbarn in Bezug auf das durchschnittliche Vermögen seiner Bürger zurückliegt. Die niedrige Wohneigentumsquote könnte ein Schlüsselfaktor für diese Situation sein, da Immobilienbesitz in vielen Ländern einen wesentlichen Teil des persönlichen Vermögens ausmacht.

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