Der Gasverbrauch sollte in diesem Winter um mindestens 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr sinken. Dazu hat die Bundesregierung die Bürger des Landes mit TV- und Radiospots und mit Werbeanzeigen aufgerufen. Aus einer Antwort auf die Anfrage eines CSU-Bundestagsabgeordneten geht jetzt hervor, dass diese Werbekampagnen bisher mehr als 32 Millionen Euro gekostet haben (Welt: 15.12.22).
Regierung gibt Millionen für Werbung zum Energiesparen aus
Mit Aufrufen, wie zum Beispiel „Jeder Beitrag zählt“, wollte die Bundesregierung die Verbraucher über Anzeigen, Videos und Radiospots zum Energiesparen bewegen. Ob im Fernsehen oder in Kinos, auf Außenflächen oder in Zeitungen, überall hat das Wirtschaftsministerium zum Energiesparen aufgefordert. Die Ausgaben für diese Werbekampagne betrugen bis Ende November nach der Antwort auf die Anfrage des Bundestagsabgeordneten Stefan Müller (CSU) 32.878.000 Euro. Darüber hinaus gab die Bundesregierung weitere 709.000 Euro zur Bewerbung der Entlastungspakete, wie dem Energiekostenzuschuss in Höhe von 300 Euro für Erwerbstätige und Rentner und die Absenkung der Mehrwertsteuer auf Gas und Fernwärme, aus. Die Finanzierung der Werbung erfolgt aus dem laufenden Bundeshaushalt. Die Werbekampagnen hat das Bundeswirtschaftsministerium unter Führung von Robert Habeck (Grüne) in Auftrag gegeben.
CSU kritisiert die hohen Ausgaben
Der parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Müller, kritisiert die hohen Ausgaben. „Die Bundesregierung gibt mehr als 32 Millionen Euro für Energiesparkampagnen aus, hat aber kein langfristiges Konzept, wie das Energieangebot erhöht werden soll. Damit ist die Gefahr eines Blackouts in diesem Winter weiter nicht gebannt. Es braucht echte Lösungen statt teurer Augenwischerei“, kommentiert Müller die Antwort aus dem Wirtschaftsministerium.
Schauspieler warben dafür, Wasser beim Zähneputzen zu sparen
In den Werbekampagnen spielten unter anderem Schauspieler unter dem Motto „Wir können alle unseren Beitrag leisten“, die Rolle von Rentnern, Müttern, Vätern oder Handwerkern und erklärten dabei, dass der Winter kommt und Energie teuer ist. Dabei gab es unter anderem Empfehlungen, das Wasser beim Zähneputzen abzuschalten, die Türen abzudichten oder den Thermostat am Heizkörper herunterzudrehen.
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