Wirtschaftsminister Robert Habeck forderte auf der IAA die deutsche Automobilindustrie dazu auf, in Deutschland mehr Investitionen zu tätigen. Er will, dass die besten und umweltfreundlichsten Fahrzeuge in Deutschland produziert werden. Dies erfordere seiner Meinung nach höhere Investitionen der Hersteller in die Batterieproduktion und die Softwareentwicklung (Welt: 06.09.23).
Habeck fordert von der Automobilindustrie mehr Investitionen in Deutschland
Zur Eröffnung der Internationalen Automobilausstellung (IAA) hat Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck die Autohersteller aufgefordert, ihren Beitrag zur Stärkung des Wirtschaftsstandorts zu leisten. Deutschland muss im globalen Wettbewerb führend sein, so der Politiker der Grünen.
Es ist von großer Bedeutung, dass hier die innovativsten, qualitativ hochwertigsten und umweltfreundlichsten Fahrzeuge hergestellt werden, betont Habeck. Dies erfordere strategische Entscheidungen und hohe Investitionen in zukunftsweisende Technologien, angefangen bei der Herstellung von Batteriezellen bis hin zur Entwicklung von Software. Hier wären die Unternehmen gefragt. Die Bundesregierung wird die Automobilindustrie von 2023 bis 2026 allein mit mehr als sechs Milliarden Euro an Subventionen unterstützen.
Habeck weist darauf hin, dass die Bundesregierung durch strategische Ansiedlungen, insbesondere im Bereich der Chip- und Halbleiterproduktion, sichere Lieferketten gewährleistet. Zudem wird der Ausbau erneuerbarer Energien vorangetrieben, um Unternehmen die direkte Nutzung von Strom aus Wind- und Solarparks zu ermöglichen. Dadurch wird die Wettbewerbsfähigkeit der gesamten Automobilbranche unterstützt und die grüne und digitale Transformation in Deutschland vorangetrieben, so Habecks Vorstellung.
Politische Naivität? Habecks Forderung vs. Autoindustrie Realität auf der IAA
Die Forderung Habecks zeigt sein naives Verständnis für wirtschaftliche Zusammenhänge. Er glaubt vermutlich tatsächlich, dass die Konzerne durch seinen politischen Aufruf Milliardeninvestitionen in Deutschland tätigen, obwohl sie durch die gegebenen Rahmenbedingungen nicht mehr konkurrenzfähig produzieren können, um am Weltmarkt bestehen zu können.
Dies kritisierte auch Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA). Der Standort hierzulande sei ihrer Meinung nach nicht mehr konkurrenzfähig. Dies sei auf hohe Energiekosten, Steuern, Abgaben, Umlagen und Bürokratie zurückzuführen. Andere Regionen überholen uns, sagte sie auf der IAA.
Bundeskanzler Olaf Scholz hat die IAA in München eröffnet. Die Messe konzentriert sich auf Themen wie Umweltschutz, nachhaltige Mobilität, nachhaltige Antriebe und Digitalisierung, so VDA-Präsidentin Müller. Auf der Messe zeigen vermehrt chinesische Hersteller ihre Produkte.
Lesen Sie auch:
- Energiewende trifft auf die Realität
- Traditioneller Hersteller von KFZ-Zubehör insolvent
- Wirtschaftsweise warnt: Industriestrompreis keine Lösung für Deutschlands Wirtschaftskrise
- Deutschlands sinkende Wirtschaftskraft: Vom globalen Schwergewicht zum Sanierungsfall