Die deutsche Industrie steckt tief in einer Industriekrise. Einst war sie Rückgrat des Wohlstands, heute steht sie vor einer dramatischen Deindustrialisierung. Aufsichtsräte, Manager und Gewerkschaften haben den grünen Zeitgeist aktiv mitgetragen. Statt Widerstand zu leisten, stellten sie sich hinter eine Energiepolitik, die heute die Produktionsbasis bedroht. Nun fordern viele von ihnen Subventionen, um die Folgen ihrer eigenen Entscheidungen abzumildern.
Zeitgeist als gemeinsame Leitlinie
IG Metall verlangt einen gedeckelten Industriestrompreis. Andere Verbände rufen ebenfalls nach Subventionen. Bosch kündigte an, 13.000 zusätzliche Stellen im Inland zu streichen. BASF und ThyssenKrupp kämpfen mit massiven Verlusten. Die Industriekrise ist sichtbar, doch viele Verantwortliche haben sie selbst heraufbeschworen.

Über Jahre galt es als unpopulär, auf Risiken hinzuweisen. Wer über Deindustrialisierung sprach, galt als Schwarzmaler. Nun zeigt sich, dass der Kurs in eine Sackgasse führte.
Unterstützung für den Atomausstieg
Aufsichtsräte nickten den Atomausstieg ab, Manager lobten ihn, und Gewerkschaften wie die IG Metall organisierten Proteste gegen Kernkraft. Arbeiter demonstrierten damit für eine Politik, die ihre Arbeitsplätze schwächte. Nach Fukushima drängten viele Spitzenvertreter auf rasche Abschaltung, ohne über Folgen für die Energiepolitik nachzudenken.
Die Hoffnung auf russisches Gas zerbrach mit dem Krieg in der Ukraine. Trotzdem blieb eine klare Abkehr vom Kurs aus. Stattdessen forderten dieselben Akteure später Subventionen, um die selbst erzeugten Kosten abzufangen.
Nähe zu den Grünen statt harter Kritik
Der damalige BDI-Chef Siegfried Russwurm lobte die Grünen für „Mut“ und „Pragmatismus“. In Wahrheit setzten sie auf Kohlekraft, anstatt Atomkraftwerke länger laufen zu lassen. Kanzler Olaf Scholz musste persönlich eingreifen, um wenige Monate zusätzliche Laufzeit zu sichern. Doch Manager, Aufsichtsräte und Gewerkschaften hielten den Mund.
Der Zeitgeist dominierte die Wirtschaft. Kritische Stimmen blieben selten. Ein Energiesystem allein auf Wind und Sonne gefährdet jedoch jedes Industrieland. Trotzdem arrangierte sich die Industrie mit der herrschenden Energiepolitik.
Euphorie für Elektroautos
Auch beim Verbrenner-Aus ließ man sich vom Zeitgeist tragen. Mercedes, VW und Porsche setzten Milliarden auf Elektromobilität. Aufsichtsräte gaben grünes Licht, Gewerkschaften stützten die Entscheidungen. Kundenwünsche traten in den Hintergrund. Nun belastet die Industriekrise auch den wichtigsten deutschen Industriezweig.
Einige Unternehmen hielten dagegen. Bosch warnte vor einem Verbot klassischer Antriebe. BMW pochte auf Technologieoffenheit. Dennoch blieb die Mehrheit angepasst.
Verantwortung in Chefetagen und Gewerkschaften
Die eigentliche Ursache für die aktuelle Deindustrialisierung liegt in hausgemachten Fehlern. Statt Widerstand zu leisten, hielten Manager und Gewerkschaften still. Aufsichtsräte entschieden sich für Nähe zur Politik. Sie vertrauten darauf, dass Subventionen die Probleme lösen könnten. Doch diese Politik verschärft die Abhängigkeit.
Die Anpassung an den Zeitgeist hat ihren Preis. Hohe Energiekosten, schwache Produktivität und Arbeitsplatzverluste sind direkte Folgen. Ohne Kurswechsel droht der deutschen Wirtschaft eine dauerhafte Schwächung. (KOB)
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