In mehreren chinesischen Provinzen kommt es zur Zeit fast täglich zu großflächigen Stromausfällen. Fertigungsanlagen in den Fabriken stehen still, Ampeln fallen aus, Eisenbahnen und Aufzüge bleiben stehen. Die Stromausfälle in China gefährden mittlerweile die Weltwirtschaft.
Mehrere chinesische Provinzen ohne Strom
Mehrere Menschen kamen wegen Vergiftung ins Krankenhaus, nachdem in einer Stahl- und Eisengießerei im nordostchinesischen Liaoning ohne Vorwarnung der Strom ausfiel. Die Menschen erlitten starke Kohlenmonoxid-Vergiftungen, nachdem die elektrisch betriebenen Abgasanlagen ausgefallen sind.
Mindestens zehn Provinzen sind von den flächendeckenden Stromausfällen in China betroffen. Betroffen waren in erster Linie Fabriken, diese mussten ihre Produktion für mehrere Tage einstellen. Darunter auch viele Zulieferer von Apple und Tesla im ostchinesischen Kunshan.
Auch auf sozialen Medien sind die Folgen der Stromausfälle dokumentiert. Auf Videos ist zu sehen wie zum Beispiel Läden mit Kerzen beleuchtet und große Shoppingcenter geschlossen sind. In Büros im tropischen Süden des Landes ließen die Firmen die Klimaanlagen abschalten und Angestellte dürfen für die ersten drei Stockwerke den Aufzug nicht mehr benutzen um Strom zu sparen.
Teilweise sind auch ganze Städte von den Stromausfällen betroffen. Der Ausfall von Ampelanlagen und Straßenbeleuchtungen führt zu Chaos auf den Straßen und in den Wohnanlagen bleibt es in der Nacht dunkel.
Kohleknappheit sorgt für Stromausfälle in China
Die Regierung in Peking will die Emissionen drastisch reduzieren und zwingt die Regierungen in den Provinzen dazu ihren Energieverbrauch zu drosseln. Staatschef Xi Jinping hat im letzten Jahr angekündigt, dass China bis zum Jahr 2060 die Klimaneutralität erreichen will. Nahezu alle Provinzen haben aber ihre Zielvorgabe für den Energieverbrauch im Jahr 2021 bereits überschritten. Das Wirtschaftsmagazin «Caijing» berichtet, dass deshalb nicht mehr genügend Kohle für die Kraftwerke zur Verfügung steht. Zu einem sind die geplanten Kontingente bereits weitgehend aufgebraucht und zum anderen liegt Chinas Staatsführung im Handelsstreit mit Australien. Deshalb hat die chinesische Regierung angeordnet den Kohleimporte aus Australien drastisch zu drosseln.
Dazu kommt, dass auch noch die Kohlezufuhr aus der Mongolei stark eingebrochen ist. Und die Nachfrage steigt auch noch für Heizungen im Nordosten des Landes. Dort ist es weit früher als sonst zu winterlichen Temperatureinbrüchen gekommen.
Die Preise für Kohle liegen deshalb in China auf Rekordniveau. Die Betreiber der Kohlekraftwerke halten sich deshalb auch mit der Order nach Kohle zurück und spekulieren auf wieder fallende Preise. Auch das führt dazu dass die Kohlekraftwerke zur Zeit weniger Strom erzeugen als üblich.
Wachstumsprognosen für China nach unten korrigiert
Mehreren Finanzdienstleister haben die Wirtschaftsprognosen für die China mittlerweile für das laufende Jahr nach unten korrigiert. So hat zum Beispiel die japanische Nomura Holding vor wenigen Tagen die Steigerung des chinesischen Bruttoinlandprodukts von 8,2 Prozent auf 7,7 Prozent korrigiert und behält sich weitere Anpassungen nach unten ausdrücklich vor.
Besonders ernst ist die Lage im Nordosten der Volksrepublik. Die Bevölkerung muss sich dort bis zum kommenden März auf weitere drastische Einschränkungen bei der Energieversorgung einstellen. Dort fallen die Temperaturen im Winter nicht selten unter -20°C . Langanhaltende Stromausfälle und fehlende Kohle für die Hausheizungen können im Winter dann durchaus für die Menschen lebensbedrohlich sein.
Wirtschaftliche Auswirkungen auch für Europa
Wirtschaftliche Auswirkungen auf Europa dürften nicht aus bleiben. Viel der Fabriken, die aufgrund des Strommangels ihre Produktion einstellen müssen, sind Zulieferer für die europäische Industrie oder liefern Waren für unsere Kaufhäuser und Supermärkte. Auch der Transport der Waren ist betroffen. Eisenbahnen stehen still und in den Häfen kann man die Container nicht auf die Frachter verladen. Entsprechend georderte Ware wird deswegen mit einem erheblichen Zeitverzug beim Besteller ankommen. Die Stromausfälle in China werden deshalb auch Auswirkungen auf das europäische Wirtschaftswachstum haben.
Die mittlerweile weltweite Energieknappheit wird auch bei uns nicht ohne Folgen bleiben. Bereiten Sie sich rechtzeitig auf einen langanhaltenden Stromausfall vor.
Tipps dazu finden Sie in folgenden Ratgebern auf unserer Website:
- Wasservorrat
- Lebensmittelvorrat
- Kochen ohne Strom
- Mobile Stromerzeuger
- Generator Zubehör für sicheren Betrieb
- Licht ohne Strom
- Heizen ohne Strom
- Information und Kommunikation ohne Strom
- medizinische Vorsorge und erste Hilfe
- Sicherheit bei einem Blackout
- Einkaufen und Bezahlen bei Blackout
- Hygiene ohne Strom
- Wasserfilter im Vergleich
- Notfallkurbelradios im Vergleich