Gasmangel – Bundesnetzagentur will Saunaverbot

Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, fordert Unternehmen und Bürger auf, ihren Gasverbrauch zu senken. Ansonsten drohen massive Einschränkungen, nicht nur für die Industrie, sondern auch für private Verbraucher. Im privaten Verbrauch würde sich die Gaskrise noch nicht zeigen, dieser wäre immer noch viele zu hoch. 


Bundesnetzagentur stellt besonderen Schutz privater Haushalte zur Diskussion

Zwar wären die Privathaushalte bei einer Gasmangellage besonders geschützt, aber sparen müssten diese auch. Deshalb sprach sich Müller für eine Diskussion über einen uneingeschränkten Schutz des privaten Verbrauchs aus. Diese Feststellung, private Haushalte besonders zu schützen, stamme aus einer Zeit, in der sich niemand ausgemalt habe, dass sich die Versorgungslage so zuspitzen könnte, wie nach dem russischen Angriff auf die Ukraine.

Bundesnetzagentur ruft private Verbraucher dazu auf Gas zu sparen

Sollte die Bundesregierung die Alarmstufe ausrufen müssen, müsste sie auch den Verbrauch einzelner Privatpersonen beschränken. »Es gibt drei Parameter, die eine Gasnotlage abwenden können: wenn es uns gelingt, den Verbrauch runterzubringen. Wenn es uns gelingt, mehr Gas zu bekommen. Und wenn es uns gelingt, zwischendurch die Speicher zu füllen«, sagt Müller. Sollte dies aber nicht gelingen, reicht das Gas aktuell noch bis zum Spätsommer oder Frühherbst.

Gasmangel - Bundesnetzagentur will Saunaverbot. Auch große Single-Wohnungen sollen nicht mehr ständig geheizt werden.
Gasmangel – Bundesnetzagentur will Saunaverbot. Auch große Single-Wohnungen sollen nicht mehr ständig geheizt werden.

Abschalten von Saunen und Reduzierung der Heizung in Single-Wohnungen empfohlen

Nach Müllers Auffassung sollte man beispielsweise mit dem Schließen von Saunen beginnen. Aber auch die Beheizung großer Singlewohnungen will Müller künftig einschränken. Beides wäre nach seiner Meinung bei einer Gasnotlage auf gar keinen Fall mehr zu rechtfertigen. Genau wie Krankenhäuser und Kraftwerke wären private Haushalte zwar besonders geschützt, allerdings hält Müller den uneingeschränkten Schutz für private Verbraucher für schwer vermittelbar.


Völlig unklar ist dabei aber, wie die Bundesnetzagentur große, stark beheizte Single-Wohnungen ausfindig machen will. Mit viel Aufwand könnte man solche Wohnungen über das Einwohnermeldeamt und Grundbuch ausfindig machen. Aber wie will man dort das Heizverhalten überprüfen? Es wird auch kam vermittelbar sein, solche Single-Wohnung komplett vom Gas abzuschneiden. Eine private Sauna aufzufinden sollte aber so gut wie unmöglich sein, solange diese nicht genehmigungspflichtig sind.

Diskussion um besonderen Schutz privater Haushalte hat begonnen

Ganz offensichtlich wird den Verantwortlichen langsam klar, welche Konsequenzen es hat, wenn man die Industrie von der Gasversorgung trennt. Die wirtschaftlichen Folgen wären fatal und es ist nicht absehbar, wann die Versorgung wieder gewährleistet ist. Die Hoffnung diese durch Flüssiggaslieferungen aus USA und Katar wieder zu gewährleiste zu können, scheint jetzt auch bei der Bundesnetzagentur zu schwinden. Mit Müllers Statement hat die Diskussion bezüglich der Abschaltung von bisher besonders geschützten Privathaushalten jetzt begonnen.

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