Der französische Energiekonzern EDF erlebt nach umfangreichen Sanierungsarbeiten an seinen Kernkraftwerken eine beeindruckende finanzielle Wende. Fast abgeschlossene Renovierungen führten zu einem sprudelnden Gewinn von zehn Milliarden Euro für den nun wieder staatlich kontrollierten Stromriesen. Die erfolgreiche Behebung technischer Probleme ermöglichte eine deutliche Steigerung der Atomstromproduktion. Am Ende des Jahres 2023 waren bereits 15 der 16 durch Korrosion beeinträchtigten Reaktoren wieder in Betrieb genommen worden. Der Abschluss der Arbeiten am letzten Reaktor steht kurz bevor, wie EDF im Rahmen der Bekanntgabe seiner Jahresergebnisse mitteilte. Zu Beginn dieses Jahres waren 46 der insgesamt 56 französischen Atomkraftwerke aktiv, ein erheblicher Anstieg im Vergleich zu den nur 30 betriebsbereiten Anlagen vor etwas mehr als einem Jahr (spiegel: 16.02.24).
Von Rekordverlust zu Höhenflug: EDFs Atomstromproduktion erreicht neue Spitzenwerte
Die Atomstromproduktion von EDF erreichte im Jahr 2023 neue Höhen mit insgesamt 320,4 Terawattstunden. Dies stellt eine bedeutende Erholung dar, verglichen mit dem Vorjahr, in dem technische Herausforderungen und staatliche Preisbeschränkungen den Konzern zu einem Verlust von 17,9 Milliarden Euro zwangen. Die Produktion war damals auf 279 Terawattstunden gefallen, der tiefste Stand seit 30 Jahren.
Für das laufende Jahr prognostiziert EDF eine Produktion im Bereich zwischen 315 und 345 Terawattstunden. In den Jahren 2025 und 2026 wird ein weiterer Anstieg der Produktionsmengen auf 335 bis 365 Terawattstunden erwartet.
Frankreichs Energiewende: Neue Ära mit Atomkraft und erneuerbaren Energien
Parallel zur Kernenergie verbesserte EDF auch seine Kapazitäten in der Wasserkraftproduktion, die zuvor durch einen heißen und trockenen Sommer beeinträchtigt wurden. Frankreichs Energiezukunft wird nicht nur durch die Kernkraft geprägt sein. Der Staat setzt zudem stark auf die Entwicklung von Offshore-Windenergie.
Frankreich plant den Bau von sechs neuen Atomkraftwerken. Zusätzlich lässt die Regierung acht weitere Standorte prüften Dies zeigt das Engagement für langfristige, sichere und nachhaltige Energie. Die Strategie zielt darauf ab, die Energiebasis des Landes zu erweitern. Sie setzt sowohl auf Kernkraft als auch auf erneuerbare Energien. Diese Kombination soll die Energieversorgung umweltfreundlicher machen.
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