Ein ambitioniertes Projekt nimmt in Texas Gestalt an. Fermi America setzt auf vier Westinghouse-AP1000-Reaktoren und kombiniert diese mit einem gigantischen Rechenzentrum. So entsteht eine private Energie- und Dateninfrastruktur, die neue Maßstäbe in Kernenergie und Digitalisierung setzt (nucnet: 10.09.25).
Zusammenarbeit mit der US-Atomaufsicht
Die US-Atomaufsicht NRC prüft bereits Teile des Antrags. Am 17. Juni reichte Fermi America den ersten Abschnitt ein, der Finanzdaten, Umweltberichte und allgemeine Informationen enthielt. Am 20. August folgte ein zweiter Teil mit technischen Kapiteln des Sicherheitsberichts. Grundlage bildet der zertifizierte Entwurf des AP1000 von Westinghouse.

Bild: KI-generiert
Um Verfahren zu beschleunigen, testet die NRC neue Methoden. Ein Pilotprogramm mit Fermi America sieht vor, dass das Unternehmen selbst vorbereitete Umweltunterlagen einreicht, die anschließend überprüft werden.
Westinghouse als Partner für Zukunftsenergie
Das Vorhaben kombiniert Kernenergie mit modernster IT. Neben den AP1000-Reaktoren entsteht ein Hyperscale-Rechenzentrum von nie dagewesener Größe. Solche Anlagen bieten Cloud-Konzernen und Technologieunternehmen stabile Strukturen für Datenverarbeitung und Speicher.
Ein Hyperscale-Campus umfasst Tausende Server, kilometerlange Netzwerkanlagen und komplexe Energiearchitektur. Westinghouse liefert die Grundlage, um eine sichere und dauerhafte Stromversorgung zu gewährleisten. So erhält das Rechenzentrum in Texas eine zuverlässige Basis für KI und Hochleistungsprozesse.
Zeitplan und technische Umsetzung
Die Pläne wurden im Juni vorgestellt. Parallel begann die geotechnische Erschließung des Geländes. Erste Energieerzeugung ist für Ende 2026 angesetzt. In dieser Phase ergänzt Fermi America die Unterlagen mit standortspezifischen Daten für die NRC.
Auch die Kooperation mit Westinghouse läuft auf Hochtouren. Beide Unternehmen arbeiten daran, die Lizenzanträge vollständig einzureichen, damit die AP1000-Reaktoren rechtzeitig einsatzbereit sind.
Politischer Rückhalt und Bedeutung für Texas
Hinter Fermi America steht unter anderem Rick Perry, ehemaliger US-Energieminister. Damit erhält das Projekt Rückendeckung auf höchster Ebene. Texas profitiert doppelt: zum einen durch den Ausbau moderner Kernenergie, zum anderen durch die Schaffung eines Rechenzentrums von globaler Bedeutung.
Die Verbindung aus Westinghouse-Technologie, Kernenergie und Hightech-Infrastruktur könnte als Modell für künftige Energie- und Datenprojekte dienen. In Texas entsteht somit ein Musterbeispiel für die Verzahnung von klassischer Energie und digitaler Zukunft.
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