Der renommierte Matratzenhersteller Breckle hat einen Insolvenzantrag gestellt, eine Entwicklung, die Aufsehen erregt. In der weitläufigen Produktionsstätte in Northeim, bekannt für ihre beeindruckende Kapazität von bis zu 3000 Matratzen täglich, offenbart sich die Schwere der Krise. Über Jahrzehnte hinweg avancierte die Gruppe zum führenden Hersteller von Matratzen und Polsterbetten in Europa. Dennoch hat die jüngste finanzielle Schieflage zu drastischen Maßnahmen geführt (wiwo: 25.03.24).
Krisenmodus bei Matratzenriesen: Europas größter Matratzenhersteller Breckle kämpft ums Überleben
Mit einer Produktionsfläche, die die 80.000 Quadratmeter Marke überschreitet, steht die Breckle-Anlage in Northeim als eines der größten Werke seiner Art in Europa da. Rund 350 Beschäftigte widmen sich dort der Fertigung von Matratzen, Lattenrosten sowie Boxspringbetten. Die Zukunft dieser Produktionszahlen bleibt jedoch ungewiss, da die Gruppe einen kritischen Wendepunkt erreicht hat.
Die Breckle GmbH, zusammen mit ihren Tochtergesellschaften, sah sich veranlasst, beim Amtsgericht Göttingen einen Insolvenzantrag zu stellen. Rainer Eckert, ernannt zum vorläufigen Insolvenzverwalter, betont den Fortbestand der Produktion. „Die Produktion geht weiter“, so Eckert. Eine transparente Kommunikation gegenüber den Angestellten wurde dabei priorisiert, um Unsicherheiten zu minimieren.
Zukunft ungewiss: Breckle-Gruppe navigiert durch Insolvenz mit Hoffnung auf Rettung
Trotz der aktuellen Herausforderungen gilt die Breckle-Gruppe weiterhin als eine Säule der Matratzen- und Polsterbettenproduktion. Mit eigenen Produktionsstätten, wie dem Schaumstoffwerk LaPur, und einem breiten Vertriebsnetz inklusive eines eigenen Onlineshops, dessen Dienste momentan pausieren, steht das Unternehmen vor großen Aufgaben. Interessanterweise bleibt die Breckle Matratzenwerk Weida GmbH in Thüringen von diesen Entwicklungen unberührt, da sie rechtlich unabhängig agiert. Dies verdeutlicht die Komplexität der Unternehmensstruktur und die isolierte Natur der Insolvenz.
Eckert’s vorrangiges Ziel ist es nun, die Geschäftsaktivitäten in Northeim zu stabilisieren und eine Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes sicherzustellen. Ein Prozess zur Suche nach Investoren steht bevor, der möglicherweise den Weg für eine Erholung ebnet. Die Unternehmensgeschichte, die bis ins Jahr 1932 zurückreicht, und die kürzliche Übernahme durch die PB Holding, die ebenfalls Insolvenz angemeldet hat, unterstreichen die Tragweite der Situation.
Die PB Holding sah sich bereits vor der aktuellen Krise mit signifikanten Unsicherheiten konfrontiert, insbesondere im Hinblick auf die Fortführung ihrer Geschäftstätigkeit. Wirtschaftsprüfer wiesen auf Risiken hin, die durch die geopolitische Lage und die Haltung von Kreditgebern verstärkt wurden. Diese Entwicklungen legen nahe, dass der Weg zur finanziellen Erholung von Breckle mit Hindernissen gepflastert sein dürfte.
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