Die gesetzliche Krankenversicherung steht vor einer finanziellen Katastrophe. Erste Krankenkassen sind zahlungsunfähig, weitere dürften folgen. Experten prognostizieren für 2025 Verluste in Höhe von 46 Milliarden Euro. Die Ursachen reichen weit zurück: Karl Lauterbach und Jens Spahn haben ein System hinterlassen, das ineffizient und unbezahlbar ist. Versicherte werden die Folgen bald zu spüren bekommen (welt: 12.02.25).
Fehlkalkulation mit Ansage
Karl Lauterbach deutete bereits 2024 an, dass die Beiträge steigen könnten. Im „Handelsblatt“ erklärte er: „Ich spekuliere nicht über mögliche Beitragserhöhungen, weder in der Pflegeversicherung noch in der Krankenversicherung.

Dahinter stecken mathematische Berechnungen, das ist keine Entscheidung des Ministers.“ Tatsächlich handelt es sich dabei um die Konsequenzen eines Systems, das über Jahre hinweg ausgebaut wurde, ohne Kostenfaktoren im Blick zu behalten. Marktmechanismen spielten kaum eine Rolle, während Leistungsangebote und Ausgaben ständig wuchsen.
Krankenkassen unter enormem Kostendruck
Deutschland gibt so viel Geld für Medikamente aus wie kaum ein anderes Land. Mit fast 50 Milliarden Euro jährlich belasten Arzneimittelausgaben die Krankenkassen massiv. Die Preise sind weltweit die zweithöchsten. Besonders Krebsmedikamente und Spezialtherapien treiben die Kosten nach oben. Seit 2015 stiegen die Medikamentenkosten um 74 Prozent. Lag der Durchschnittspreis für Spezialmedikamente 2011 noch bei 902 Euro, beträgt er heute mehr als 52.000 Euro pro Packung.
Krankenhausreform als zusätzliche Belastung
Karl Lauterbach und Jens Spahn haben nicht nur an Sparmaßnahmen gespart, sondern die Kontrollmechanismen für Krankenkassen und Ärzte reduziert. Gleichzeitig erweiterten sie das Leistungsangebot. Beiträge stiegen, während Sparoptionen ignoriert wurden. Die von Lauterbach initiierte Krankenhausreform verschärft die Lage. In den nächsten zehn Jahren sollen gesetzliche Kassen 2,5 Milliarden Euro jährlich in einen „Transformationsfonds“ einzahlen. Dies führt kurzfristig zu weiteren Beitragserhöhungen. Fachleute rechnen damit, dass hochspezialisierte Kliniken nicht kostengünstiger, sondern teurer werden.
Staatliche Fehlentscheidungen
Neben der Krankenhausreform belasten weitere politische Fehler die Krankenkassen. Jährlich fließen rund neun Milliarden Euro in die Versorgung von Bürgergeldempfängern. Der Staat trägt davon nur ein Drittel, während der Rest die gesetzlich Versicherten bezahlen müssen. Eine volle Kostenübernahme durch den Bund hätte Beiträge deutlich senken können. Zusätzlich hat die Pandemie die Kassen finanziell stark belastet. Tests, Pflegeboni und weitere Corona-Maßnahmen wurden über die Pflegekasse abgerechnet. Noch immer fehlen sechs Milliarden Euro, eine Rückzahlung ist nicht vorgesehen.
Juristen sehen darin einen Gesetzesbruch. Beitragsgelder für Corona-Maßnahmen einzusetzen, gilt als verfassungswidrige Zweckentfremdung. Der Vorstand der DAK Gesundheit, Andreas Storm, fordert nun eine Rettung durch die Bundesregierung. Sein Vorschlag: Ein Gesundheits- und Pflegegipfel im Kanzleramt. Insider werten das als Signal, dass Lauterbachs politische Karriere enden könnte, sollte Friedrich Merz neuer Kanzler werden.
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