Eon-Chef: Preise für Strom und Gas werden weiter steigen

Laut Eon-Chef Birnbaum werden die Preise für Strom und Gas weiter steigen. Deutschland könne nach seiner Ansicht nicht auf russisches Gas verzichten. Der Konzern werde deshalb auch weiter an seiner Beteiligung an der Pipeline Nord Stream 1 festhalten.


Deutschland kann nicht auf russische Gaslieferungen verzichten

Damit unterstützt Eon die Haltung der Bundesregierung. Diese will, trotz des russischen Einmarschs in die Ukraine, nicht auf die Energielieferungen aus Russland verzichten. Der Eon-Chef Leonhard Birnbaum sagt dazu: „Es ist vielleicht schmerzhaft und unbequem, aber kurzfristig geht es nicht ohne russisches Gas. Zumindest nicht ohne schwere Konsequenzen für die europäische Wirtschaft.“

Eon-Chef: Preise für Strom und Gas werden weiter steigen. Deutschland ist weiter auf russisches Gas angewiesen.
Eon-Chef: Preise für Strom und Gas werden weiter steigen. Deutschland ist weiter auf russisches Gas angewiesen. Bild. Wiki05, CC0, via Wikimedia Commons

Deutschland kann sich keine moralisch überhöhte Position leisten

In den nächsten Jahren gehe es laut Birnbaum darum, die größtmögliche Stabilität in der Versorgung zu gewährleisten. Der Eon-Chef unterstützt zwar die Bemühungen der Regierung, unabhängig von russischem Erdgas zu werden, warnt aber davor, den Industrie- und Wirtschaftsstandort nicht zu gefährden. Deshalb dürfe man sich auch keine moralisch überhöhten Positionen leisten.


Eon-Chef hält an Beteiligung von Nord Stream 1 fest

Laut Birnbaum bezieht Eon nur einen niedrigen einstelligen Prozentbereich seines Erdgases aus Russland. Allerdings ist Eon mit 15,5 Prozent an der Pipeline Nord Stream 1 beteiligt. Die Erträge aus dem dort investierten Kapital fließen zum Teil in den Pensionsvermögen des Konzerns. Deshalb schloss Birnbaum auch einen Abbau der Beteiligung zum jetzigen Zeitpunkt aus.

Strom und Gaspreise werden weiter steigen

Aufgrund der stark gestiegenen Beschaffungskosten an den Großhandelsmärkten erwartet Birnbaum allerdings weiter steigende Preise für die Strom- und Gaskunden. Wie weit die Preise noch ansteigen könnten, wäre nach seiner Ansicht heute noch nicht abschätzbar. Selbstverständlich würde das Unternehmen die zum 1. Juli beschlossene Aussetzung der EEG-Umlage direkt an die Kunden weitergeben. Dies würde allerdings nicht zu einer spürbaren Entlastung führen. Deshalb sprach sich Birnbaum auch für eine Senkung von Steuern und Abgaben auf Strom und Gas aus.

Der Energiekonzern Eon beliefert in Deutschland 14 Millionen Privat- und Geschäftskunden mit Strom und Gas.

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