Elektroauto-Hersteller Canoo meldet Insolvenz an – Betrieb eingestellt

Canoo, ein Start-up aus den USA, hat nach jahrelangen Bemühungen um eine Rettung den Betrieb eingestellt. Das Unternehmen, das sich auf die Entwicklung von E-Fahrzeugen spezialisiert hatte, ist insolvent. Laut einer offiziellen Mitteilung konnte keine ausreichende Finanzierung gesichert werden, um den Geschäftsbetrieb fortzuführen. Der Betrieb wurde eingestellt (canoo: 17.01.25).


Vermögensauflösung nach Insolvenzverfahren

Die Vermögenswerte des Unternehmens sollen im Rahmen eines Verfahrens nach Chapter 7 des Konkursrechts in Delaware abgewickelt werden. Dort hat Canoo seit seiner Gründung im Jahr 2017 seinen Hauptsitz. Trotz intensiver Verhandlungen mit internationalen Kapitalgebern ließ sich keine tragfähige Lösung finden, die das Überleben des Unternehmens gesichert hätte. Parallel dazu versuchte die Geschäftsführung, staatliche Fördermittel zu erhalten. Auch dieser Ansatz führte nicht zum gewünschten Erfolg.

Das amerikanische E-Fahrzeug-Start-up, Canoo, stellt den Betrieb ein. Keine ausreichende Finanzierung, um den Geschäftsbetrieb fortzuführen
Bild: ©Canoo

Die Liquidation des Unternehmens steht nun bevor. In der Zwischenzeit hat Canoo erklärt, dass sämtliche operativen Tätigkeiten sofort eingestellt sind.

Hunderte Gläubiger betroffen

Im Insolvenzantrag listet Canoo Hunderte von Gläubigern auf, denen das Unternehmen insgesamt 164 Millionen US-Dollar schuldet. Die Vermögenswerte belaufen sich hingegen nur auf 126 Millionen US-Dollar. Bereits Ende 2024 zeichnete sich die Krise deutlich ab, als der Standort in Oklahoma geschlossen und die Belegschaft in eine unbezahlte Auszeit geschickt wurde. Zuvor hatten mehrere hochrangige Führungskräfte das Unternehmen verlassen, darunter alle ursprünglichen Gründer.

Die finanziellen Probleme waren kein neues Thema. Canoo kämpfte seit Jahren mit fehlenden Einnahmen und einer schwierigen Marktlage.

E-Mobilität als gescheiterte Vision

Canoo plante, eine modulare Plattform für Elektrofahrzeuge auf den Markt zu bringen, die eine flexible Anpassung von Kabinenformen und -größen ermöglichen sollte. Der Fokus lag auf Autos, Transportern und Kleinbussen. Kunden wie die US-Post, das Verteidigungsministerium und die Nasa nutzten die Elektro-Transporter. Trotz dieser prominenten Abnehmer fand das Unternehmen keine ausreichende Nachfrage im breiten Markt.

Im Jahr 2023 verschärften sich die Probleme. Die Elektro-Transporter verkauften sich nur schleppend. Potenzielle Großkunden schlossen keine langfristigen Verträge ab, was die finanzielle Basis weiter schwächte.


Vom vielversprechenden Start-up zur Insolvenz

Die Gründer von Canoo, die zuvor bei Faraday Future tätig waren, hatten sich das Ziel gesetzt, eine revolutionäre Plattform für E-Fahrzeuge zu entwickeln. Unter dem ursprünglichen Namen Evelozcity entstand die Idee eines flexiblen Elektrofahrzeug-Konzepts. Trotz ambitionierter Pläne und innovativer Ansätze gelang es nicht, das Unternehmen langfristig auf stabile Beine zu stellen.

Die Insolvenz von Canoo steht sinnbildlich für die Herausforderungen, mit denen junge Unternehmen in der E-Mobilitätsbranche konfrontiert sind. Fehlende Finanzierungsmöglichkeiten, eine hohe Marktkonkurrenz und der schwierige Zugang zu Fördermitteln erschweren den Erfolg.

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