Unbekannte Täter richteten am Samstag, dem 11. Januar 2025, in Sachsen erheblichen Schaden an. Ziel der Diebe waren mehrere Windkraftanlagen, aus denen Kabel entwendet wurden. Die Gesamtschadenssumme beläuft sich auf etwa 170.000 Euro (agrarheute: 13.01.25).
Details zu den Einbrüchen
Laut Polizei ereigneten sich die Vorfälle im Landkreis Görlitz. Tatorte waren Windkraftanlagen in Sohland am Rotstein, einem Ortsteil von Reichenbach, und Melaune, einem Teil der Gemeinde Waldhufen-Vierkirchen. Beide Taten ereigneten sich am Samstag innerhalb weniger Stunden. Die Täter verschafften sich gewaltsam Zugang zu den Anlagen und stahlen hochwertige Kabel. Der erste Einbruch in Sohland wurde zwischen 6:00 und 15:00 Uhr verzeichnet, während die zweite Tat in Melaune gegen 15:30 Uhr stattfand. Kriminaltechniker sicherten an beiden Orten Spuren, die nun analysiert werden.
Bereits im Dezember 2024 wurden ähnliche Vorfälle aus Thüringen gemeldet. In einem Windpark nahe Jena hatten Diebe Zugang zu drei Windrädern erlangt und dort Kabel mit einem Gesamtwert von rund 120.000 Euro entwendet. Auch dort gingen die Täter professionell vor und nutzten anscheinend schweres Gerät, um die Kabelsysteme zu entfernen. Die Ermittlungen verliefen bislang ohne Erfolg.
Steigende Zahl von Einbrüchen in Windkraftanlagen
Einbrüche und Vandalismus in Windkraftanlagen häufen sich in Deutschland. Die Anlagen sind oft abgelegen und bieten Einbrechern eine vermeintlich leichte Zielscheibe. Der finanzielle Schaden ist dabei meist erheblich. Neben den gestohlenen Materialien, die einen hohen Wiederbeschaffungswert haben, entstehen auch Kosten für die Reparatur beschädigter Infrastruktur.
Im Januar 2024 berichtete die Polizei in Niedersachsen von einer Serie ähnlicher Vorfälle. In einem Windpark nahe Oldenburg hatten Unbekannte sowohl mehrere Rotorblätter beschädigt, als auch wertvolle Steuerungskabel gestohlen. Hier entstand ein Schaden von fast 200.000 Euro. Betreiber und Behörden stehen vor der Herausforderung, solche Taten besser zu verhindern. Maßnahmen wie verstärkte Kontrollen und technische Sicherungssysteme könnten Abhilfe schaffen.
Ermittlungen und Spurenlage
Die Ermittlungen liegen aktuell beim Kriminaldienst des Polizeireviers Görlitz. Beamte untersuchen die sichergestellten Spuren und versuchen, die Täter zu identifizieren. Ob es sich um eine organisierte Bande oder Einzeltäter handelt, bleibt vorerst unklar. Hinweise aus der Bevölkerung könnten dabei helfen, die Einbrüche aufzuklären.
In vielen Fällen erschwert die Abgelegenheit der Windkraftanlagen die Ermittlungsarbeit. So blieb auch eine Einbruchserie im Frühjahr 2023 in Schleswig-Holstein unaufgeklärt. Dort hatten Diebe nachts drei Anlagen in einem Windpark bei Flensburg heimgesucht und Kabel im Wert von 85.000 Euro gestohlen. Sicherheitskameras zeichneten lediglich unscharfe Bilder auf, die keine eindeutige Identifikation ermöglichten.
Schutzmaßnahmen und Ausblick
Die Einbruchserie in Sachsen zeigt, wie anfällig Windkraftanlagen für gezielte Diebstähle sind. Betreiber sehen sich gezwungen, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Videoüberwachung, Alarmsysteme und verbesserte Zugangssperren könnten dazu beitragen, solche Taten in Zukunft zu erschweren.
Für die Region bleibt die aktuelle Situation angespannt. Die Polizeipräsenz könnte in besonders betroffenen Gebieten vorübergehend erhöht werden. Langfristig jedoch benötigen Windkraftanlagen einheitliche Sicherheitskonzepte, um sowohl die wirtschaftlichen Verluste als auch die Gefahr weiterer Einbrüche zu minimieren. In anderen Ländern, wie den Niederlanden, haben Betreiber bereits auf Bewegungsmelder und automatische Warnsysteme gesetzt, die in Deutschland bislang selten zum Einsatz kommen. Solche Technologien könnten auch hier helfen, die Anlagen besser zu schützen.
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