Zuerst gab es große Begeisterung, dann traten Lieferkettenprobleme und eine stark nachlassende Nachfrage auf. Viele E-Bike-Hersteller haben finanzielle Schwierigkeiten. Jetzt hat auch das E-Bike Start-up Mate Bike Insolvenz angemeldet (futurezone: 25.10.23).
E-Bike-Hersteller am Abgrund: Insolvenz als letzte Rettung für Branchenakteure
Sowohl große Unternehmen wie der niederländische Shootingstar VanMoof als auch kleinere, wie das österreichische Gleam-Bikes, sehen Insolvenz als letzten Ausweg, um danach mit einer neuen Strategie und weniger Mitarbeitern einen Neustart zu versuchen. Ob dieser Erfolg hat, ist ungewiss. Die meisten Start-ups sind bereits stark verschuldet, und die Fortsetzung ihrer Geschäfte erfordert die Überzeugung neuer Investoren.
Das dänische Unternehmen Mate Bike, das seit 2016 auf dem Markt aktiv ist, aber bisher keinen Gewinn erzielen konnte, gehört zu den gefährdeten Unternehmen. Berichten zufolge hat Mate Bike Schulden in Höhe von 9,4 Millionen Euro angehäuft und befindet sich im „Chapter 11“-Status, was bedeutet, dass es Insolvenz angemeldet hat, um vorübergehenden Gläubigerschutz zu erhalten und eine Restrukturierung durchzuführen. Mate Bike hat in etwa 20 Ländern Absatzmärkte.
Der CEO von Mate Bike, Anders Kaasgaard, äußerte sich optimistisch über die Zukunft des Unternehmens. Er glaubt, dass ein neuer Plan die Zukunft von Mate Bike sichern kann und das Unternehmen weiterhin weltweit erfolgreich sein wird.
Rückrufchaos bringt E-Bike-Hersteller an den Rand des Abgrunds
Die aktuellen Schwierigkeiten von Mate Bike sind teilweise auf einen speziellen Vorfall zurückzuführen. Das Unternehmen betrieb aufgrund der gestiegenen Nachfrage in Pandemiezeiten Lager in Großbritannien und brachte E-Bikes auf den Markt. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Räder nicht den örtlichen Vorschriften entsprachen, was zu einem teuren Rückruf führte. Der britische Ableger des Unternehmens hatte daher bereits zu Jahresbeginn Insolvenz angemeldet.
Eine Insolvenz bedeutet nicht zwangsläufig das Ende des Geschäftsbetriebs, wie der Fall von VanMoof gezeigt hat. Der britische Anbieter Lavoie, ein Spezialist für E-Scooter und Teil des Motorsport-Giganten McLaren, stieg ein und plant nun, ein „E-Mobilitätsunternehmen der nächsten Generation“ zu schaffen.
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