Nur wenige Stunden nach der Veröffentlichung dass die Netzbetreiber die Möglichkeit bekommen sollen Elektroautos und Wärmepumpenheizungen zur „Spitzenglättung“ temporär abzuschalten rudert Wirtschaftsminister Peter Altmaier zurück. Es soll jetzt doch keine Zwangsladepausen für Elektroautos geben.
Der Druck aus der Industrie wurde wohl zu groß. Dort wurden die Hersteller von der Politik gezwungen auf die entsprechende Technik umzustellen. Jetzt will der Staat den Betrieb einschränken, da durch die Abschaltung von Atom- und Kohlekraftwerken bei wind- und sonnenarmen Stunden nicht genügend Strom zur Verfügung steht. Wer kauft bei dieser Unsicherheit noch ein Elektroauto oder eine Wärmepumpenheizung.
Die Parallelen zum Dieselmotordilemma sind nicht zu übersehen. Auch dort hat der Staat die Herstellung der Fahrzeuge erlaubt und dann den Betrieb über Fahrverbote eingeschränkt.
Zwangsladepausen für Elektroautos vom Tisch aber Limitierung nicht explizit ausgeschlossen
Doch wenn Altmaier verspricht dass es keine Zwangsabschaltpausen gibt bedeutet dies noch lange nicht, dass die Betreiber von Elektroautos oder Wärmepumpenheizungen auch den Strom bekommen den sie benötigen. Ein richtiges Statement hätte lauten müssen, dass es keine Limitierung des Strombezugs geben wird. Diese Aussage wurde vermieden.
Nicht ohne Grund, denn im Artikel 14 des Energiewirtschaftsgesetz ist eine komplette Abschaltung gar nicht erwähnt. Dort ist die Limitierung des Strombezugs geregelt. So sollen Haushalte mit eine Verbrauch von mehr als 6000 KWh im Jahr maximal 5 KW Leistung zur Verfügung stehen. Dann dauert es halt extrem lange bis das Elektroauto aufgeladen ist. Und genau so wird es dann auch kommen. Es läuft eigentlich immer so. Zuerst stellt man eine unzumutbare Maximalforderung in den Raum und am Schluss sind alle froh dass es nicht ganz so schlimm kommt. Das Ziel der Politik wurde aber erreicht.