Digitale Stromzähler fallen schon nach kurzer Zeit aus – Netzbetreiber tauscht 25.000 Zähler aus

Der Netzbetreiber EWE sieht sich gezwungen, 25.000 digitale Stromzähler auszutauschen, da bestimmte Geräte bereits nach kurzer Zeit ausfallen (noz: 25.07.24). Dies führt dazu, dass der Stromverbrauch nicht mehr abgelesen werden kann, was den Betrieb erheblich erschwert. Bis 2032 sollen alle Stromzähler in Deutschland gegen digitale Smart Meter ausgetauscht werden. Diese modernen Geräte bieten den Verbrauchern mehr Einblick in ihren Stromverbrauch und ermöglichen eine bessere Steuerung. Die Vernetzung der neuen Messstellen birgt jedoch Risiken, da einige befürchten, dass sie gehackt werden könnten, was zu einem Blackout führen würde, wie im Roman „Blackout“ von Marc Elsberg dargestellt.


Netzbetreiber EWE muss tausende defekte digitale Stromzähler austauschen

EWE hat festgestellt, dass digitale Stromzähler des Typs DTZ541-ZEBA der Marke Holley ohne äußere Einwirkung Fehler aufweisen. Insbesondere das Display dieser Geräte kann ausfallen, wodurch keine Zählerstände mehr ablesbar sind. Bisher sind etwa 4.000 solcher Fehlermeldungen eingegangen. Der Hersteller hat zudem auf mögliche Fabrikationsfehler in bestimmten Chargen hingewiesen.

Netzbetreiber EWE muss tausende defekte digitale Stromzähler austauschen. Stromverbrauch der betroffenen Haushalte wird geschätzt
Netzbetreiber EWE muss tausende defekte digitale Stromzähler austauschen. Stromverbrauch der betroffenen Haushalte wird geschätzt
Bild: KI-generiert

Da das Fehlerbild uneinheitlich ist und unklar bleibt, wann oder welche Geräte ausfallen könnten, hat EWE beschlossen, alle betroffenen Geräte vorsorglich auszutauschen. Kunde mit entsprechend betroffenen Zählern erhalten eine schriftliche Benachrichtigung. Der Austausch erfolgt jedoch mit mehreren Wochen Vorlauf, da er parallel zum laufenden Betrieb durchgeführt wird.

Herausforderungen bei der Verbrauchsberechnung

Während die betroffenen Zähler defekt sind, wird der Stromverbrauch der Kunden rechnerisch ermittelt, basierend auf bisherigen Verbrauchswerten und Prognosen. Bei Kunden mit Solaranlagen fließt die eigene Stromproduktion in die Berechnung ein, unter Berücksichtigung der Sonnenstunden. Kunden können auch eigene Messwerte an EWE übermitteln, beispielsweise als Screenshot von Apps zur Überwachung der Stromproduktion.


Das Problem fehlerhafter Digitalzähler betrifft nicht nur EWE. Bereits im Mai berichteten die »Stuttgarter Nachrichten« über ähnliche Probleme im Rems-Murr-Kreis. Ebenso meldeten »Radio Oberhausen« und die »Frankfurter Neue Presse« Probleme in Oberhausen und Frankfurt. Die genaue Anzahl der in Deutschland installierten Zähler dieses Typs ist unbekannt. Bei EWE machen die 25.000 betroffenen Geräte jedoch nur etwa zwei Prozent der insgesamt 1,2 Millionen Stromzähler im Netz aus.

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