Die schwedische Regierung plant, mehr als 1 Milliarde SEK in die Produktion von fossilfreiem Strom zu investieren, darunter über 9 Millionen Dollar für Pilotprojekte im Bereich der Kernenergie. Diese Investitionen sind Teil einer breiteren Strategie, um die Energieversorgung des Landes zu sichern und den Ausbau der Atomkraft zu beschleunigen (nucnet: 12.09.24).
Investitionen zur Sicherung der Energieversorgung
In der Haushaltsvorlage für 2025 hat die schwedische Regierung Maßnahmen vorgeschlagen, die eine sichere Energieversorgung gewährleisten sollen.
Neue Atomkraftwerke gelten als entscheidend, um den künftigen Strombedarf zu decken und die Stabilität des Stromnetzes zu erhöhen. Dabei will die schwedische Regierung sowohl bestehende Technologien nutzen als auch neue, innovative Lösungen entwickeln lassen.
Genehmigungsprozesse und Umweltauflagen
Die Regierung plant, Genehmigungsprozesse für neue Reaktoren zu beschleunigen und die Umweltbehörde mit zusätzlichen Mitteln zu unterstützen. Ab 2025 soll der Behörde ein zusätzliches Budget von 2,5 Millionen SEK zur Verfügung stehen, um Genehmigungsverfahren effizienter zu gestalten. In den Folgejahren will die schwedische Regierung weitere Mittel bereitstellen, um die Voraussetzungen für den Bau neuer Atomkraftwerke zu verbessern.
Zudem kündigt die Regierung an, dass sie intensiv an einem Finanzierungsmodell arbeitet, um den Bau neuer Atomkraftwerke zu ermöglichen. Atomkraft gilt als zentraler Bestandteil der zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung Schwedens, da sie eine planbare Energiequelle darstellt.
Hintergrund und Zukunftspläne
Die derzeitige Regierung hat bereits eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, um Hindernisse für den Ausbau der Kernenergie abzubauen. So wurde die Obergrenze für die Anzahl der Reaktoren aufgehoben, was den Bau neuer Kraftwerke auch an anderen Standorten ermöglicht. Bis 2035 sollen zwei neue Großreaktoren in Betrieb gehen, und bis 2045 strebt die Regierung den Bau von mindestens zehn weiteren Reaktoren an.
Das Parlament hat zudem das Ziel eines vollständig fossilfreien Stromsystems bis 2040 beschlossen, in dem Atomkraft eine zentrale Rolle spielt. Ein nationaler Koordinator wurde eingesetzt, um die Umsetzung dieser ehrgeizigen Pläne zu überwachen. Schätzungen zufolge könnte der Ausbau der Atomkraft in Schweden Kosten von bis zu 400 Milliarden Kronen verursachen, die durch eine Kombination aus staatlichen Darlehen und Preisgarantien finanziert werden sollen.
Schwedische Unternehmen, darunter Vattenfall, evaluieren derzeit neue Reaktordesigns, um bestehende Atomkraftstandorte zu erweitern. Aktuell tragen die sechs Kernkraftwerke in Schweden fast 30 Prozent zur Stromerzeugung bei.
Lesen Sie auch:
- Schwedische Regierung plant massive Erweiterung der Kernkraft bis 2045
- Schwedischer Grüner droht Deutschland mit Stopp der Stromlieferungen
- Deutscher Staat trotz Atomausstieg an schwedischen Atomkraftwerken beteiligt
- Radikaler Kurswechsel in der Umweltpolitik -Schweden hebt Klimasteuern auf