Die Peak Oil Illusion – IEA Bericht zerstört die Hoffnung auf das Ende des fossilen Zeitalters

Unter Peak Oil versteht man den Zeitpunkt, an dem der weltweite Verbrauch von Erdöl seinen Höhepunkt erreicht. Über Jahre galt die Annahme, dass dies noch in den 2020er-Jahren eintreten könnte. Danach, so die Erwartung, sollte ein kontinuierlicher Rückgang folgen. Doch der neue IEA Bericht stellt diese Vorstellung in Frage. Öl und Gas bleiben aufgrund der Energiekrise bis 2050 stark nachgefragt, was die Illusion eines baldigen Endes fossiler Energieträger platzen lässt. Damit rücken auch die von der Politik vorgegebenen Klimaziele in weite Entfernung (bloomberg: 11.09.25).


Klimaziele in weiter Ferne

Für die globalen Klimaziele bedeutet diese Entwicklung ein Desaster. Denn der Ausstieg aus fossilen Energieträgern ist entscheidend, um die Erderwärmung zu begrenzen. Der aktuelle IEA Bericht rechnet jedoch mit steigender Nachfrage nach Öl und Gas. Nur die Kohle erreicht in den 2030er-Jahren einen Höhepunkt, fällt danach aber langsamer als gedacht.

Neuster IEA Bericht verwirft bisherige Annahmen zum Peak Oil und zeigt weiter steigende Nachfrage nach fossilen Energieträgern bis 2050
Neuster IEA Bericht verwirft bisherige Annahmen zum Peak Oil und zeigt weiter steigende Nachfrage nach fossilen Energieträgern bis 2050

Besonders problematisch: Erdöl bleibt auch in den 2040er-Jahren wichtigster Energieträger. Erneuerbare steigen zwar auf Platz zwei, doch Gas und Kohle folgen weiterhin dicht dahinter. Konkret beziffert der Entwurf den Ölverbrauch im „Current Policy Scenario“ auf 114 Millionen Barrel pro Tag im Jahr 2050. Im Vergleich dazu lag die Schätzung im Vorjahr bei 93 Millionen Barrel. Dieses Wachstum verschärft die weltweite Energiekrise erheblich.

Peak Oil als Illusion

Frühere Szenarien der IEA, etwa das „Stated Policies Scenario“ oder das „Announced Pledges Scenario“, deuteten einen Wendepunkt für Peak Oil um 2029 an. Viele Politiker interpretierten diese Modelle als Prognosen und schöpften Hoffnung auf sinkende Emissionen. Doch die Realität entwickelt sich anders.

Der neue IEA Bericht setzt erneut stärker auf das „Current Policy Scenario“. Dieses Szenario verdeutlicht, dass Öl und Gas bis 2050 weiter zulegen. Die fossilen Energieträger bleiben somit auf Jahrzehnte zentrale Stützen der Versorgung. Für die Klimaziele entsteht dadurch eine noch größere Lücke zwischen Anspruch und tatsächlicher Entwicklung.


Energiekrise statt Energiewende

Der Ausbau erneuerbarer Energien reicht derzeit kaum über den Ausgleich wachsender Nachfrage hinaus. Anstatt fossile Energieträger zurückzudrängen, verhindern sie lediglich eine noch größere Abhängigkeit. Die Folge ist eine sich verschärfende Energiekrise, während die politische Rhetorik längst eine andere Richtung vorgibt.

Zudem bleibt die Unsicherheit hoch. Vor zehn Jahren hätte niemand den rapiden Ausbau von Solar in China oder den Boom von Elektroautos in dieser Dimension vorausgesagt. Ebenso wenig ließen sich der steigende Stromverbrauch durch Rechenzentren und Klimaanlagen genau vorhersagen. Diese Faktoren zeigen, wie unberechenbar die Zukunft des Energiemarktes bleibt.

Fazit: harte Realität für die Klimaziele

Die aktuellen Entwicklungen machen deutlich: Peak Oil rückt nicht näher, sondern entfernt sich. Der IEA Bericht legt offen, dass fossile Energieträger ihren Platz behalten und die Energiekrise weiter verstärken. Damit geraten die Klimaziele immer stärker außer Reichweite. Ohne tiefgreifende Reformen droht eine Zukunft, in der fossile Abhängigkeit zur neuen Normalität wird.

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