Deutschlands Wohlstand sinkt: Mittelschicht fällt international immer weiter zurück

Deutschland belegt beim Medianvermögen nur einen der hinteren Plätze und liegt nicht einmal unter den Top 25 weltweit. Besonders betroffen ist die Mittelschicht. Trotz einer Zunahme von Finanzmillionären zeigt sich die Vermögensentwicklung insgesamt ernüchternd. Zwei aktuelle Studien belegen, dass es immer schwieriger wird, in Deutschland reich zu werden. Banken, Versicherungen und Beratungsgesellschaften vermessen jährlich den globalen Wohlstand, um lukrative Trends in der Vermögensverwaltung frühzeitig zu identifizieren. Dabei liegt der Fokus vor allem auf großen Vermögen, mindestens siebenstelligen Depots. Diese Berichte bieten umfangreiche Daten und zeigen, wie es um Reichtum und Wohlstand in verschiedenen Ländern steht (welt: 11.07.24).


Immobilienmarkt und Vermögensentwicklung

Die „Wealth Reports“ von UBS und Boston Consulting Group (BCG) zeigen übereinstimmend, dass der Wohlstand in Deutschland stagniert. Laut BCG belief sich das Gesamtvermögen der Deutschen 2023 auf rund 19,2 Billionen Dollar, umgerechnet etwa 17,8 Billionen Euro. Dieses Nettovermögen, also nach Abzug der Schulden, umfasst sowohl Immobilien- als auch Finanzvermögen. Das Finanzvermögen stieg 2023 um etwa fünf Prozent, während Sachwerte an Wert verloren.

Rapid sinkender Wohlstand beim deutschen Mittelstand - Deutschland beim Medianvermögen nicht einmal mehr unter den Top 25 weltweit
Rapid sinkender Wohlstand beim deutschen Mittelstand – Deutschland beim Medianvermögen nicht einmal mehr unter den Top 25 weltweit

Die gestiegenen Zinsen haben den Immobilienmarkt in Deutschland stark beeinflusst. Mehr als die Hälfte des Vermögens der Deutschen steckt in Sachwerten. Diese Komponente der Vermögensbilanz schrumpfte insgesamt um 290 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von über zwei Prozent entspricht. Laut BCG-Partner Akin Soysal hat dies den Immobilienmarkt besonders hart getroffen.

Trotz des Rückgangs bei Sachwerten zeigte das Finanzvermögen der Deutschen einen positiven Trend. Zwei Hauptgründe hierfür sind die Erholung der Finanzmärkte 2023 und eine größere Zahl von Investoren an der Börse. Der MSCI World Index, der fast 1600 Aktien umfasst, stieg um etwa 14 Prozent. Immer mehr Bundesbürger nutzten die Kapitalmärkte, um ihren Wohlstand zu mehren. Dies führte zu einem Anstieg der Zahl der Finanzmillionäre in Deutschland. 2023 gab es rund 555.000 Menschen mit einem Finanzvermögen von mindestens einer Million Dollar, etwa 30.000 mehr als im Vorjahr.

Vermögensverteilung und internationale Vergleiche

Ein differenziertes Bild zeichnet der Wealth Report der UBS. Jeder, dessen Gesamtvermögen inklusive Immobilieneigentum nach Abzug der Schulden mindestens eine Million Dollar beträgt, gilt als Dollar-Millionär. In Deutschland gibt es laut UBS rund 2,8 Millionen Dollar-Millionäre. Damit liegt Deutschland weltweit auf Platz sechs. In Großbritannien und Frankreich gibt es jeweils etwa drei Millionen Dollar-Millionäre, vor allem dank des Immobilienbesitzes.

Besonders ungünstig sieht es für die Mittelschicht in Deutschland aus. Beim Median-Vermögen, das die Mitte zwischen der oberen und unteren Hälfte der Vermögensverteilung markiert, schneidet Deutschland schlecht ab. In Luxemburg beträgt das Median-Vermögen stolze 372.300 Dollar, während es in Deutschland nur 70.900 Dollar sind. Dies liegt unter anderem daran, dass die Deutschen lange auf den Sozialstaat vertraut haben und weniger eigenes Vermögen aufgebaut haben. Deutschland ist ein Land der Mieter, die Eigentumsquote bei Wohnungen und Häusern ist eine der niedrigsten in Europa.


Inflations- und Wirtschaftsauswirkungen

Die Hochinflation der Jahre 2021 bis 2023 hat das Vermögen der Deutschen stark getroffen. Bankeinlagen, die einen großen Teil des Finanzvermögens ausmachen, haben in dieser Zeit deutlich an Kaufkraft verloren. Zudem stagniert die deutsche Wirtschaft seit Jahren. Das Bruttoinlandsprodukt liegt aktuell kaum über dem Stand von Anfang 2020, als die Corona-Pandemie die Weltwirtschaft in eine Rezession stürzte.

Während andere Länder nach der Pandemie wieder Wachstum verzeichnen, scheint Deutschland in der Stagnation gefangen. Zwischen 2010 und 2023 wuchs der Wohlstand in Deutschland um insgesamt 51 Prozent, was einem jährlichen Wachstum von etwa drei Prozent entspricht. In den zehn Jahren davor lag das jährliche Wachstumstempo noch bei sechs Prozent. Aktuell gibt es wenig Anzeichen dafür, dass die 2020er-Jahre für Deutschland wirtschaftlich erfolgreich sein werden. BCG und UBS prognostizieren nur geringe Wachstumsraten beim Wohlstand.

Deutschland ist jedoch nicht allein mit diesem Problem. Auch andere Nationen fallen im internationalen Vergleich zurück. Die USA bleiben weiterhin dominant und vereinen ein Gesamtvermögen von 156,5 Billionen Dollar auf sich. Ein Drittel des globalen Wohlstands entfällt auf die rund 337 Millionen US-Bürger, was Amerika ökonomisch so dominant macht wie seit der Nachkriegszeit nicht mehr.

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