Deutschlands Exporte sind im März deutlich gesunken: Sie gingen im Vergleich zum Februar preisbereinigt um 5,2 Prozent auf rund 130 Milliarden Euro zurück, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte. Auch die Importe sanken deutlich um 6,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat auf 113 Milliarden Euro. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) erklärte dies mit der „schwächelnden Weltkonjunktur“.
DIHK-Umfrage zeigt: Deutsche Unternehmen rechnen im Auslandsgeschäft nicht mit kräftigem Aufschwung
Geopolitische Risiken, immer wieder aufflammende Turbulenzen an den Finanzmärkten, die weiterhin hohen Inflationsraten und Kaufkraftverlust sowie gestiegene Zinsen sorgten für große Unsicherheiten im Auslandsgeschäft der deutschen Unternehmen, erläuterte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Die aktuelle Umfrage des Verbands unter Mitgliedsunternehmen der deutschen Außenhandelskammern habe gezeigt, dass die Betriebe an ihren internationalen Standorten in diesem Jahr nicht mit einem kräftigen konjunkturellen Aufschwung rechnen.
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) zeigte sich nicht ganz so pessimistisch. Die rückläufigen Zahlen seien Spätfolgen des starken Dollar im Herbst und der dadurch verhaltenen Bestellungen. Der Warenbezug aus China sei noch bis Jahresende 2022 aufgrund der starken Einschränkungen im Zusammenhang der dortigen Corona-Lockdowns schwierig gewesen. „Die Ausläufer dieser Situationen schlagen sich jetzt bei uns in den Handelszahlen nieder“, erklärte BGA-Präsident Dirk Jandura.
Exporte Deutschlands im März rückläufig: USA wichtigster Abnehmer, jedoch mit starkem Rückgang
Im März sanken laut Statistik sowohl die Ausfuhren in die EU-Staaten als auch in die Drittstaaten. Die Exporte in die EU gingen im Vergleich zum Februar um 6,2 Prozent auf 69,3 Milliarden Euro zurück. Die Exporte in Länder wie die USA oder China sanken gegenüber Februar um 4,0 Prozent auf 60,4 Milliarden Euro.
Wichtigster Abnehmer von Waren Made in Germany waren im März die USA – allerdings nahmen die Exporte dorthin im Vergleich zum Februar um 10,9 Prozent ab. Der BGA erklärte dies damit, dass die Menschen dort aufgrund der Inflation wieder mehr zu sparen begännen; sie gäben weniger für Konsumprodukte aus Übersee aus.
Auch die deutschen Ausfuhren nach China gingen um 9,3 Prozent zurück. Nach Großbritannien dagegen legten die Exporte um 4,0 Prozent zu.
Die meisten Einfuhren kamen auch im März aus China, ihr Wert erreichte 12,6 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Februar war das ein Rückgang um 7,2 Prozent. Auch die Importe aus den USA und aus Großbritannien gingen zurück.
DIHK-Außenwirtschaftschef Treier rechnet für das Gesamtjahr real betrachtet mit lediglich einem Prozent Exportwachstum. „Ein Aufschwung sieht anders aus.“
AFP