Selten hat ein Land so hart daran gearbeitet, sich bei der Energieversorgung selbst verwundbar zu machen. Man könnte erwarten, dass ein Land, das unter einer Energieknappheit leidet, alles versucht, die Versorgung zu erweitern. Dennoch hat Deutschland drei Kernkraftwerke, die Hälfte der Kernenergieerzeugung des Landes, zum Jahrsende 2021 abgeschaltet.
Wir haben eine kritische Bewertung der deutschen Energiepolitik aus einem Artikel im „Wall Street Journal“ übersetzt.
Vor zehn Jahren produzierten noch 17 Kernreaktoren etwa ein Viertel des gesamten deutschen Stroms. Nach dem Unfall in Fukushima im Jahr 2011 veranlasste aber die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel den sofortigen Atomausstieg. Lediglich sechs Reaktoren bleiben übrig. Drei davon wurden Ende Dezember vom Netz genommen, die restlichen drei stellen den Betrieb im kommenden Dezember ein. Aus wirtschaftlichen, klimatischen und geopolitischen Gründen ist eine selbstzerstörerischere Politik kaum vorstellbar.
Weiterbetrieb der letzten Kernkraftwerke hätte Versorgung stabilisieren können
Der Weiterbetrieb der Reaktoren bis zu ihrem geplanten Lebensdauer hätte dazu beitragen können die Versorgungssicherheit zu stützen. Aufgrund der gestiegenen Nachfrage und dem reduzierten Angebot steigen die Energiekosten jetzt unweigerlich in die Höhe. Die deutschen Einjahres-Forward-Strompreise haben 300 € pro Megawattstunde erreicht. Zum Vergleich: Der Durchschnitt der Jahre 2010 bis 2020 lag noch unter 50 Euro pro Megawattstunde.
Der Anti-Atom-Schritt wird von vielen deutschen Befürwortern des Kampfes gegen den Klimawandel unterstützt. Der Verzicht auf kohlenstofffreie Kernenergie hatte aber jetzt vorhersehbare Auswirkungen auf die Emissionen. Kohle war im ersten Halbjahr 2021 der wichtigste Energieträger des Landes und erzeugte mehr als ein Viertel des gesamten deutschen Stroms. Wind und Sonne produzierten 22 % bzw. 9 %, während die Kernkraft auf etwa 12 % zurückgegangen ist.
CO2-Ausstieg aufgrund Abschaltung der Atomkraftwerke gestiegen
Frankreich, das stark auf Atomkraft angewiesen ist, stößt pro Kopf etwa halb so viel Kohlendioxid aus wie Deutschland. Die Franzosen müssen auch mit hohen Energiepreisen infolge von Atomausfällen und einer stärkeren Gefährdung durch explodierende Erdgaspreise fertig werden. Aber Paris reagiert mit dem Bau weiterer Kernreaktoren. Berlin setzt auf Sonne und Wind und verstärkt auch noch seine Abhängigkeit von russischem Gas. Denn die Versorgung soll durch Gaskraftwerke gesichert werden, wenn die Ökostromanlagen nicht liefern.
Abhängigkeit von russischem Gas steigt
Dies ist auch der Hintergrund für seine schwache deutsche Reaktion auf Russlands Aggression gegen die Ukraine. Deutschlands entschiedene Unterstützung für die Gaspipeline Nord Stream 2 aus Russland, trotz des Widerstands von Verbündeten, untergräbt die Reaktion des Westens auf Wladimir Putins Pläne, Osteuropa zu dominieren. Deutschland drängt nun darauf, die Kernenergie von der Liste der „ökologisch nachhaltigen Wirtschaftstätigkeiten“ der Europäischen Union zu streichen. Durch diese Einstufung können die Kosten für die Finanzierung von Nuklearprojektengesenkt werden.
Deutschland soll selbstzerstörerische Politik nicht dem ganzen Kontinent aufzwingen
Es ist schlimm genug, dass die Deutschen ihre eigene Energiesicherheit untergraben haben. Sie sollten aber ihre selbstzerstörerische Politik nicht dem Rest des Kontinents aufzwingen.
In den USA sieht man den deutsche Weg allerdings kritisch. Schon jetzt müssen amerikanische Tanker Europa mit Gas versorgen. Die Lage wird immer kritischer. Es ist nur eine Frage der Zeit bis die Versorgung zusammenbricht. Sorgen Sie rechtzeitig vor.
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