Seit einem Jahrhundert ist das Elektro-Unternehmen „ABL“ in der bayerischen Stadt Lauf tätig. Es ist bekannt für die Entwicklung des Schuko-Steckers und den Verkauf von Ladesäulen und Wallboxen. Jetzt musste das Familienunternehmen Insolvenz anmelden. Dies hat das Unternehmen in einer offiziellen Mitteilung bekannt gegeben (Chip: 26.07.23).
ABL in finanzieller Krise – Das Unternehmen kämpft um seine Zukunft
Als Grund für die Zahlungsunfähigkeit wurde die hohe Konkurrenz im Markt für private Ladesäulen genannt, die durch den Boom im Bereich des Home Chargings entstanden ist. Zusätzlich hat die Politik aufgrund des Ukraine-Krieges die Elektromobilität zugunsten von emissionsfreier Strom- und Energieerzeugung mittels Photovoltaik und Wärmepumpen vernachlässigt. Das führte dazu, dass viele Kunden ihre Bestellungen für Ladestationen stornierten oder reduzierten.
Trotz der herausfordernden Situation zeigt sich das renommierte Elektro-Unternehmen „ABL“ kämpferisch und optimistisch. In ihrer Stellungnahme betonen sie, dass die E-Mobilität einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende leistet. Die Firma ist fest davon überzeugt, dass der eingeschlagene Weg, den sie bisher beschritten haben, weiterhin uneingeschränkt zukunftsfähig ist. Geschäftsführer Stefan Schlutius äußerte sich zuversichtlich und betonte die Wichtigkeit des Engagements von „ABL“ für die Umsetzung einer nachhaltigen Mobilität.
Um sich aus der derzeitigen finanziellen Krise zu befreien, hat sich „ABL“ entschlossen, eine Sanierung in Eigenverwaltung durchzuführen. Während dieses Sanierungsprozesses wird der Geschäftsbetrieb „normal und in vollem Umfang“ fortgesetzt. Die Kunden können sich weiterhin darauf verlassen, von „ABL“ zuverlässig beliefert zu werden. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Sicherheit der Arbeitsplätze der 550 Mitarbeiter. Das Unternehmen ist bemüht, die Gehälter pünktlich und vollständig auszuzahlen, um die Existenzgrundlage seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu gewährleisten. Zu diesem Zweck arbeitet „ABL“ eng mit der Agentur für Arbeit und einer Bank zusammen, um eine Vorfinanzierung des Insolvenzgeldes zu organisieren.
ABL’s Zukunft in Gefahr: Fokus auf umstrittene Ladeinfrastruktur trotz finanzieller Schwierigkeiten
Die Geschäftsausrichtung von „ABL“ für die Zukunft ist klar definiert. Das Unternehmen plant, sich verstärkt auf hochintelligente und eichrechtskonforme Ladeinfrastruktur für den gewerblichen und öffentlichen Bereich zu konzentrieren. Bereits im Mai dieses Jahres brachte „ABL“ eine innovative Ladestation speziell für Unternehmen, Hotels und Parkhäuser auf den Markt. Das zeigt deutlich die Entschlossenheit und Innovationskraft des Unternehmens, trotz der aktuellen Schwierigkeiten die Elektromobilität voranzutreiben und sich auf neue Geschäftsfelder zu fokussieren.
„ABL“ ist fest davon überzeugt, dass die Nachfrage nach umweltfreundlichen Ladelösungen in Zukunft weiter steigen wird. Die steigende Sensibilität der Gesellschaft für Umweltschutz und Nachhaltigkeit sowie die zunehmenden Anforderungen an umweltfreundliche Mobilität bieten vielversprechende Chancen für das Unternehmen. Mit ihrer langjährigen Erfahrung und Expertise in der Elektromobilitätsbranche ist „ABL“ gut positioniert, um diese Chancen zu nutzen und sich als Vorreiter in der Branche zu etablieren.
Abschließend betont „ABL“, dass sie trotz der aktuellen finanziellen Herausforderungen ihren Beitrag zur Förderung der Elektromobilität und zur Erreichung der Klimaziele leisten werden. Die Entwicklungen in der E-Mobilität sind noch lange nicht abgeschlossen, und „ABL“ ist fest entschlossen, auch in Zukunft maßgeblich an der Gestaltung einer nachhaltigen und umweltfreundlichen Mobilität mitzuwirken.
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