Deutsche Wirtschaft im Sinkflug – Investoren verlassen scharenweise das Land

Deutschland hat in letzter Zeit mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. Die Energiepreise und Steuern sind höher als in vielen anderen europäischen Ländern. Dazu kommt ein Mangel an qualifizierten Fachkräften und immer mehr Bürokratie. Dadurch werden die Nachteile des Standorts Deutschland immer größer. Im Jahr 2022 haben Investoren insgesamt 132 Milliarden US-Dollar aus Deutschland abgezogen. So viel wie noch nie und der negative Trend setzt sich auch 2023 nahtlos fort.


Deutschland verliert an Attraktivität: Investoren meiden den Standort und ziehen Milliarden ab

Obwohl große Unternehmen wie Intel oder Wolfspeed kürzlich in Deutschland angesiedelt wurden, zeigt eine Studie, dass immer mehr Investoren den Standort meiden. Das „Handelsblatt“ berichtete unter Berufung auf eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft, dass 132 Milliarden US-Dollar mehr abgezogen wurden als in Deutschland investiert wurde (Handelsblatt: 27.06.23). Dieser Abfluss ist im Vergleich zu 46 anderen Ländern der größte. Deutschland liegt bei diesem Vergleich damit auf dem letzten Platz.

Investoren meiden den Standort und ziehen 132 Milliarden ab. Deutschland im Vergleich mit 48 Ländern auf dem letzten Platz
Investoren meiden den Standort und ziehen 132 Milliarden ab. Deutschland im Vergleich mit 48 Ländern auf dem letzten Platz

Laut dem IW-Ökonomen Christian Rusche sind die Zahlen ein Warnsignal dafür, dass der Standort Deutschland an Attraktivität verliert. Demografische Probleme und hohe Energiepreise setzen dem Land zu. Er betont auch, dass viele der Probleme hausgemacht sind. Hohe Unternehmenssteuern, eine bürokratische Belastung und eine veraltete Infrastruktur haben dazu geführt, dass Deutschland immer unattraktiver geworden ist.


Alarmierender Kapitalabfluss: Investoren meiden Deutschland und europäische Direktinvestitionen brechen ein

Nachdem der Nettoabfluss von Kapital aus Deutschland zwischen 2014 und 2018 abgenommen hatte, hat er seit 2019 wieder stark zugenommen. Besonders dramatisch ist der Rückgang der Direktinvestitionen aus anderen europäischen Ländern. Im vergangenen Jahr sanken sie von 79 Milliarden auf nur noch 13 Milliarden Euro.

Laut einer Umfrage der Managementberatung Horváth bei deutschen Industriefirmen besteht die Gefahr, dass sich die Investitionsflucht fortsetzt, wie das „Handelsblatt“ berichtet. Fast jedes dritte Unternehmen plant, in den nächsten fünf Jahren den Personalbestand in West- und Südeuropa aufgrund hoher Personalkosten zu reduzieren und in Indien, Nordamerika und China zu erweitern.

Es ist jedoch noch unklar, ob der Abfluss von Direktinvestitionen von Dauer sein wird, sagt Torsten Schmidt, der Konjunkturchef am RWI-Institut für Wirtschaftsforschung Essen. Die Investitionsströme folgen oft mehrjährigen Zyklen – nach einem Rückgang steigen sie in der Regel wieder an. Schmidt betont jedoch auch, dass die Zuflüsse zuletzt bereits „auffällig schwach“ waren.

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