Deutsche Unternehmen beantragen Entschädigung für Verluste im Russland-Geschäft

Einige deutsche Unternehmen haben bei der Bundesregierung Entschädigungen beantragt, nachdem sie hohe Verluste im Russland-Geschäft verzeichnet hatten. Diese Verluste sind auf den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine im Februar 2022 zurückzuführen. Die Bahnsparte von Siemens, Siemens Mobility GmbH, sowie die Volkswagenbank, der Finanzdienstleister des Volkswagen-Konzerns, haben staatliche Entschädigungen beantragt. Die Bundesregierung hatte die Geschäfte der Unternehmen in Russland mit sogenannten Investitionsgarantien abgesichert (businessinsider: 13.12.23).


Unternehmen fordern Entschädigung für Verluste in Russland

Seit dem russischen Angriffskrieg im Februar 2022 werden zwar keine weiteren Investitionsgarantien vergeben, aber Unternehmen können Entschädigungen für erlittene Verluste in Anspruch nehmen. Laut dem Bundeswirtschaftsministerium sind seit Februar 2022 bis Anfang November 15 Entschädigungsanträge eingegangen. Bislang war bekannt, dass BASF-Tochter Wintershall Dea ebenfalls eine Entschädigung beantragt hat, deren Forderungen über zwei Milliarden Euro betragen sollen.

Unternehmen fordern von der Regierung eine Entschädigung für die in Russland aufgrund der Sanktionen entstandenen Verluste
Unternehmen fordern von der Regierung eine Entschädigung für die in Russland aufgrund der Sanktionen entstandenen Verluste
Bild: © Vyacheslav Argenberg / http://www.vascoplanet.com/, CC BY 4.0, via Wikimedia Commons

Siemens Mobility und Volkswagenbank beantragen staatliche Unterstützung

Siemens Mobility hat seine Geschäftsaktivitäten in Russland im Mai 2022 aufgrund des Ukraine-Kriegs und der verhängten Sanktionen eingestellt. Die Volkswagenbank hat nach Kriegsbeginn das Neugeschäft in Russland eingestellt und betreut nur noch Bestandskunden. Beide Unternehmen haben nun Entschädigungsanträge gestellt, deren Details nicht öffentlich bekannt sind.

Die deutsche Bundesregierung versucht in der Regel, über diplomatische Mittel Schäden in abgesicherten Projekten abzuwenden, bevor Entschädigungen gezahlt werden. Die Unternehmen müssen bestimmte Bedingungen erfüllen, bevor Investitionsgarantien greifen. Die Frage ist, ob die Verluste der Unternehmen durch alternative Maßnahmen hätten vermieden werden können. Entschädigungen werden letztendlich aus Steuergeldern finanziert.


Die Situation zeigt die Herausforderungen und Risiken, mit denen deutsche Unternehmen konfrontiert sind, wenn sie Geschäfte in politisch instabilen Regionen tätigen. Der Konflikt in der Ukraine und die daraus resultierenden Sanktionen haben zu erheblichen Verlusten und Unsicherheiten für die Geschäfte in Russland geführt. Unternehmen müssen nun abwägen, wie sie mit solchen Risiken umgehen und welche Schutzmaßnahmen sie ergreifen können, um ihre Investitionen zu sichern. Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung auf die Entschädigungsanträge reagieren wird und welche Auswirkungen dies auf die betroffenen Unternehmen und die deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen insgesamt haben wird.

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