Im März verzeichnete die deutsche Wirtschaft erneut einen Rückgang in der Produktion, nachdem bereits Exporte und Industrieaufträge zurückgegangen waren. Die Produktion von Industrie, Bau und Energieversorgern ging um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurück. Analysten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, aber nur in Höhe von 1,5 Prozent (DW: 08.05.23).
Produktion in Deutschland sinkt im März stärker als erwartet
Wie die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, ist die Produktion in Deutschland im März um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat gesunken. Dies ist der stärkste Rückgang seit einem Jahr und fällt damit deutlicher aus als von Analysten erwartet. Trotzdem stieg die Produktion im ersten Quartal insgesamt um 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal. LBBW-Ökonom Elmar Völker kommentierte die Zahlen als „weitere Hiobsbotschaft aus der deutschen Industrie“, die Rezessionsgefahren seien damit keineswegs gebannt. Das Bundeswirtschaftsministerium bleibt dagegen optimistisch und erwartet eine konjunkturelle Erholung im weiteren Verlauf des Jahres.
Die deutsche Industrie meldet erneut schlechte Nachrichten
Im März ging die Produktion um 3,4 Prozent im Vergleich zum Vormonat zurück, besonders betroffen waren die Autobranche mit einem Einbruch von 6,5 Prozent sowie Maschinen- und chemischen Industrien. Analysten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, jedoch nicht in dieser Größenordnung. Trotzdem gab es im ersten Quartal insgesamt einen Anstieg der Produktion um 2,5 Prozent. Laut dem Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, wird es in der zweiten Jahreshälfte 2023 kein Wirtschaftswachstum geben, sondern eher einen Rückgang des Bruttoinlandsprodukts. Er führt dies auf den weltweiten Anstieg der Zinsen zurück, der die Nachfrage nach deutschen Waren bremsen wird.
Laut dem Statistischen Bundesamt verzeichnete die Baubranche im März einen Produktionsrückgang von 4,6 Prozent. Diese Entwicklung wird von höheren Zinsen und Materialkosten verursacht, die viele Bauprojekte unrentabel machen. Im Gegensatz dazu erhöhten die Energieversorger ihre Erzeugung um 0,8 Prozent.
Investitionspläne durch höhere Zinsen gedämpft
Die deutsche Industrie steht vor Herausforderungen im laufenden Jahr, da höhere Zinsen die Investitionspläne dämpfen. Die Aufträge fielen im März um 10,7 Prozent zum Vormonat, was der stärkste Rückgang seit der Hochphase der Corona-Krise vor drei Jahren ist. Allerdings könnte die Produktion durch die nachlassenden Probleme bei der Beschaffung von Rohstoffen und Vorprodukten unterstützt werden. Die Zahl der Klagen von Industriebetrieben über Lieferengpässe nahm im April bereits den siebten Monat in Folge ab, wobei nur noch rund 39 Prozent der Unternehmen Probleme berichteten, was der niedrigste Wert seit rund zwei Jahren ist.