Die Atomenergie-Agentur Ruandas (RAEB) hat eine Vereinbarung mit dem kanadisch-deutschen Technologieunternehmen Dual Fluid Energy Inc. getroffen. Ziel ist der gemeinsame Aufbau eines Dual Fluid Atomreaktors in Ruanda (lecanape: 12.09.23).
Einführung des Dual Fluid Atomreaktors bis 2026
Das Demonstrationsprojekt für den Reaktor soll bis zum Jahr 2026 fertiggestellt sein. Weitere Tests der Dual Fluid Technologie für friedliche Anwendungen sollen danach bis 2028 abgeschlossen sein. Dr. Claire Schaffnit Chatterjee, Betriebsleiterin bei Dual Fluid, erläutert: „Für 70 Millionen Euro planen wir einen Versuchsreaktor. Zwei Jahre Bauzeit und zwei weitere Jahre für Experimente sind vorgesehen.“
Ruanda setzt auf Atomenergie für wirtschaftliches Wachstum
Für das sich rasch entwickelnde Ruanda könnte diese Energiequelle eine entscheidende Rolle spielen. „Das Land zieht viele Investoren an. Wir brauchen eine stabile und günstige Stromversorgung, besonders im Kontext des Klimawandels“, so Dr. Ernest Nsabimana, Minister für Infrastruktur in Ruanda.
Dual Fluid Technologie: Kompakt und sicher
Ein kleiner Prototyp des Dual Fluid Reaktors könnte problemlos 300 Megawatt Strom erzeugen. Dual Fluids Geschäftsführer Dr. Götz Ruprecht ist überzeugt: „Nach jahrelanger detaillierter Vorbereitung glauben wir, dass unsere Technologie bald deutlich effizienter sein kann.“
Ruanda stellt den Standort und die notwendige Infrastruktur, während Dual Fluid für die technische Umsetzung verantwortlich ist. Ruandische Forscher erhalten außerdem eine spezialisierte Ausbildung in Atomtechnologie. In Bezug auf die Sicherheit betont Dr. Fidèle Ndahayo von der RAEB: „Die Dual Fluid Technologie ist so konzipiert, dass sie vor Unfällen geschützt ist.“ Radioaktive Abfälle sollen gemäß internationalen Sicherheitsstandards behandelt werden.
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